Der größte Teil an Schaden für Klima und Menschen entsteht in ausgelagerten Produktionsprozessen in globalen Lieferketten. Arbeits- und Gesundheitsschutz bei den Lieferanten in Schwellen – und Entwicklungsländern funktioniert nur, wenn deutsche Unternehmen nicht nur Social Compliance Audits durchführen, denn das liefert nur eine Momentaufnahme der Leistung eines Lieferanten. Wichtig ist es, die Zulieferer als Partner zu sehen, die Kultur des jeweiligen Landes zu verstehen, und innovative Wege zu gehen. Ein solcher Weg ist das sog. Capacity Building, zum Beispiel in Form von digitalen Trainingsprogrammen für die gesamte Belegschaft.
Über Sustify
Sustify ist eine webbasierte interaktive Lernapp für Lieferanten in Schwellen- und Entwicklungsländern. Sie hilft dabei, die Rechtskonformität in globalen Lieferketten zu erhöhen. Das Ziel: ArbeiterInnen spielerisch zu sensibilisieren, sodass sie festgelegte Sozial- und Umweltstandards, etwa für Gesundheits- und Brandschutz, kennen, verstehen und einhalten.
Das Besondere: Die App richtet sich auch an AnalphabetInnen und basiert auf einem Lernalgorithmus mit individuellen Inhalten je nach Lernfortschritt. Ein KPI Dashboard ermöglicht Monitoring und Erfolgsmessung und ist damit das erste Tool, um das Training transparent nachvollziehbar zu machen. Ein Beschwerdemechanismus, wie auch vom Lieferkettengesetz gefordert, kann ebenfalls integriert werden.
Ziel des Projekts
Sustify ist eine webbasierte interaktive Lernapp für Lieferanten in Schwellen- und Entwicklungsländern. Sie hilft dabei, die Rechtskonformität in globalen Lieferketten zu erhöhen. Im gemeinsamen Projekt sollte der einfach nutzbaren und positiv erlebbaren Entwicklung eines E-Learning-Kurses nachgegangen werden. Ziel war es, übergreifende Erkenntnisse und Konzepte zu erarbeiten, die Sustify auch in zukünftige Kurse einarbeiten kann. Bei der Neuausrichtigung sollten außerdem neben Aspekten der positiven User Experience didaktische Anforderungen berücksichtigt werden.
Methoden und Vorgehensweise
Um aufzuzeigen, wie die Lernapp intuitiv nutzbar gestaltet werden kann, wurde in mehreren Working-Sessions gemeinsam ein Training der Lernapp beispielhaft auf die Heuristiken nach Nielsen untersucht und Verbesserungsvorschläge, Erweiterungen aber auch technischeProbleme ausgearbeitet und behoben. Darüber hinaus wurden Ansatzpunkte aufgezeigt, wie in der Lernapp für positives Erleben gestaltet werden kann. In einem Ideation-Workshop wurden dazu UX-Konzepte entwickelt und neue bzw. abgewandelte Lernspiele entwickelt.
Ergebnisse
Eine der größten Veränderungen wurde fürden letzten für Nutzende sichtbare Screen erarbeitet. Hier erhalten die Lernenden in der aktuellen Version einen Überblick über die durchgeführten Lerneinheiten. In dem neu entwickelten Konzept des Screens soll bei den Nutzenden zukünftig das Gefühl erzeugt werden, nach einer Lerneinheit etwas erreicht zu haben. Mit der Erlebniskategorie „Fortschritt bemerken“ aus dem Lernkontext, soll beispielsweise ein zusätzlicher Überblick der Lerneinheiten am Ende jeder Session in Form eines Zeitstrahls ermöglicht werden. Dieser soll den Lernenden zeigen, wie viele Lerneinheiten noch vor ihnen liegen und wie sie in den letzten Lerneinheiten abgeschnitten haben. Diese und viele weitere Ideen für die Lernapp wurden in einem letzten gemeinsamen Workshop