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Das Digitalzentrum Fokus Mensch erfasst die Websites von Unternehmen, Verbände, Zeitschriften oder Blogs, die über die deutsche Softwarebranche berichten oder selbst aktiv sind. Diese interagieren miteinander und bilden so ein sogenanntes organisationes Feld. Das Digitalzentrum Fokus Mensch analysiert dieses Feld, indem es die Websites der relevanten Organisationen untersucht. Die daraus resultierenden Berichte können Sie auf dieser Seite finden. Sie selbst haben Fragen, wo ihr Betrieb steht oder wie aktuelle Themen verbreitet sind? Dann melden Sie sich für eine Offene Feldanalyse an.

 
Mittwoch30.04.2514:00-15:00
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Offene Feldanalyse - wo stehen Sie im Feld der Softwareindustrie?

Sie wollen wissen, wo ihr Unternehmen im Feld der Softwarebranche steht? Sie haben Interesse zu erfahren, wie sich akutelle Trends in der Softwarebranche ausbreiten? Dann schreiben Sie eine Email an k.ruess@digitalzentrum-fokus-mensch.de, um eine Offene Feldanalyse zu buchen. Basierend auf Ihren Fragen und Interessen wird die Verbreitung von Schlagwörtern im Feld der Softwarebranche analysiert.

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Feldanalysen
Wie sprechen Unternehmen der deutschen IT-Branche über Menschen mit Behinderung?
03.03.25
Nicht nur technische Hilfsmittel können „Behinderung“ reduzieren, sondern auch Sprache. Die folgende Analyse von Websites zeigt, wie Unternehmen über Behinderung sprechen – und wie sich dies verändert hat.
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Theoretischer Hintergrund und Methodik

Was ist ein organisationales Feld?

In der Organisationsforschung kam die Beobachtung auf, dass Organisationen mit der Zeit einander immer ähnlicher werden. Auf der Suche nach Erklärungen prägten DiMaggio & Powell (1983) das Konzept des organisationalen Feldes. Organisationen in einem solchen Feld bilden eine Gemeinschaft, interagieren öfter miteinander und teilen Normen, eine ähnliche Sprache sowie ein allgemeines Verständnis. Ein organisationales Feld bildet sich aus, wenn die Mitglieder zunehmend stärker miteinander interagieren oder sich gegenseitig wahrnehmen. Es gibt dominante Organisationen, die besonders gut vernetzt sind und mit anderen Organisationen bevorzugt zusammenarbeiten So bilden sich Koalitionen zwischen den Organisationen.

Dadurch kann man analysieren, welche Organisationen wichtig sind und die Entwicklung eines Feldes beeinflussen, undr welche Organisationen versuchen, bestehende im Feld etablierte Organisationen herauszufordern.

 

Wie kann man ein organisationales Feld rekonstruieren?

Eine Möglichkeit, ein organisationales Feld zu rekonstruieren, ist die Analyse von Websites der Organisationen, wie Powell & Oberg (2017) beschreiben. Auf Websites verlinken Organisationen andere Organisationen. Folgt man diesen Hyperlinks, dann ergibt sich ein Netzwerk von Organisationen. Nimmt man bei diesem Netzwerk nur die Organisationen und Links, die sich gegenseitig verlinken, ergibt dieses Netzwerk das organisationale Feld. Wird eine Organisation besonders oft verlinkt, dann kann diese Organisation sehr wichtig sein und eine hohe Reputation genießen. Verlinkt wiederum eine Organisation eine andere, dann kann sie dadurch zum Ausdruck bringen, ähnliche Ziele wie diese zu verfolgen. Verlinken sich zwei Organisationen gegenseitig, dann heißt es, dass sie sich gegenseitig wahrnehmen und sich als Akteure im Feld anerkennen. Sie verschaffen sich gegenseitig eine der wichtigsten Ressourcen, nämlich Aufmerksamkeit.

 

Was sagen Websites über eine Organisation aus?

Websites erfassen nicht nur, wer wen verlinkt. Sie zeigen die Themen an, die diskutiert werden. Welche Schlagwörter aktuell sind, um wahrgenommen zu werden. Oberg, Powell & Schöllhorn (2022) sprechen in diesem Zusammenhang von Selbstrepräsentationen der Organisationen. Selbstrepräsentation bedeutet, dass sich Organisationen bewusst im Vergleich zu anderen Organisationen auf ihren Websites positionieren. Sie beweisen damit, dass sie auf aktuelle Diskurse reagieren und diese in ihre Außendarstellung integrieren können. Das ist wichtig, um durch diese Anpassungsfähigkeit Legitimität im Feld zu erhalten. Etwa, um gegenüber Kunden wettbewerbsfähig zu wirken. Oder gegenüber Investoren als technologisch up-to-date zu erscheinen. Darüber hinaus geben sie für den Beobachter noch mehr preis. Ob ein Unternehmen oder eine Organisation überhaupt auf aktuelle Trends oder Themen reagiert, ist bereits spannend: Kann es nicht oder muss es nicht reagieren? Und wenn es ein Thema aufgreift, werden dann wichtige Konzepte verändert und uminterpretiert? Selbstrepräsentation wird dann eine Fähigkeit, die nicht alle Organisationen gleichermaßen teilen (müssen). Das ist vor allem in organisationalen Feldern wichtig, in denen neue Mitglieder hinzukommen, sich die Beziehungen und Verlinkungen zwischen den Organisationen verändern und durch die Konstellationen des Feldes immer wieder neue Themen auftauchen. Ob eine Organisation tatsächlich umsetzt, was sie verspricht, ist eine andere Frage. Das öffentliche Auseinandersetzen ist aber zumindest eine wichtige Vorstufe.

 

Woher stammen die Daten?

Die Daten stammen aus einem Web-Monitoring der deutschen Softwarebranche. Die Trefferanzahl bezieht sich auf die Anzahl von Dokumenten, in denen der Suchbegriff erwähnt wird. Die Kreisgröße ist log-Skaliert.

Literatur

DiMaggio, Paul J., und Walter W. Powell. 1983. „The Iron Cage Revisited: Institutional Isomorphism and Collective Rationality in Organizational Fields“. American Sociological Review 48 (2): 147. https://doi.org/10.2307/2095101.

Kastl, Jörg Michael. 2017. Einführung in die Soziologie der Behinderung. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-04053-6 

Oberg, Achim, Walter W. Powell, und Tino Schöllhorn. 2022. „Representations of Self in the Digital Public Sphere: The Field of Social Impact Analyzed Through Relational and Discursive Moves“. In Research in the Sociology of Organizations, herausgegeben von Thomas Gegenhuber, Danielle Logue, C.R. (Bob) Hinings, und Michael Barrett, 167–96. Emerald Publishing Limited. https://doi.org/10.1108/S0733-558X20220000083007.

Powell, Walter W., und Achim Oberg. 2017. „Networks and Institutions“. In The SAGE Handbook of Organizational Institutionalism, herausgegeben von Royston Greenwood, Renate E. Meyer, und Thomas B. Lawrence, 446–73. SAGE Publications Ltd. https://www.torrossa.com/en/resources/an/5018766.

 
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