Beschreibung/Agenda
Im Rahmen der 1. Tagung „Digitaler Alltag in Gefahr?“ bringen wir Expertinnen und Experten aus IT-Sicherheit und Verbraucherforschung zusammen, um gemeinsame Forschungsanliegen sowie Anschlussstellen für eine fruchtbare inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit herauszuarbeiten. Ausgangspunkt dafür ist der State of the Art der Forschung an der Schnittstelle von IT-Sicherheit und Konsum. Die Tagung veranstaltet das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gemeinsam mit dem Institut für Verbraucherinformatik (HBRS) und dem Kompetenzzentrum Verbraucherforschung NRW (KVF NRW) der Verbraucherzentrale NRW e.V.
IT-Sicherheit ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Digitalisierung. Ein wesentlicher Bestandteil zur Gewährleistung von IT-Sicherheit sind angemessene Standards bereits in der Produktentwicklung. Doch stehen diese Standards einerseits nicht für alle Produkte zur Verfügung, andererseits ist die Entwicklung im Bereich digitaler Produkte und Dienstleistungen so dynamisch, dass die Entwicklung von Standards erst nach dem Markteintritt erfolgt. Das gleiche gilt für die rechtlichen Rahmenbedingungen – viele Fragen in Bezug auf Reparatur, Updates, Haftung gilt es hier noch und teils immer wieder zu klären. Neben diesem primär regulatorischen Aspekt der IT-Sicherheit spielt auch der Umgang, die Nutzung und die konkreten Anwendungsszenarien eine nicht zu unterschätzende Rolle. Über welche Kompetenzen verfügen die Verbraucherinnen und Verbraucher? In welchem Verhältnis stehen Verbraucher- und Digitalkompetenz? Und wie können Verbraucherinnen und Verbraucher überhaupt einschätzen, wie sicher sie und ihre Geräte sind? Neben Regulation und Kompetenzaufbau können technische Lösungen einen erheblichen Beitrag für die IT-Sicherheit leisten. Das schließt Konzepte wie Security by Design, Usable Security sowie Consumer Enabling Technology mit ein. Diese unterstützen Verbraucherinnen und Verbraucher dabei, ihr primäres Handlungsziel zu verfolgen, ohne dabei aufgrund von Zeitmangel oder Einbußen im Nutzererlebnis auf Sicherheit zu verzichten.
Damit diese Lösungsansätze greifen, ist eines unerlässlich: Eine solide Datengrundlage, die technische, regulatorische und bildungsbezogene Maßnahmen an die IT-Sicherheitspraxis der Verbraucherinnen und Verbraucher anschlussfähig machen. Doch über die IT-Sicherheitspraxis der Verbraucherinnen und Verbraucher ist – trotz steigender Verantwortung und Gefährdung – nur wenig bekannt.
DIE AGENDA IM ÜBERBLICK (vorläufig):
Keynote: Selbstbestimmt unsicher? Herausforderungen an Datensicherheit und Datenschutz im digitalen Alltag
Prof. Dr. Dominik Herrmann, Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Panel I: Verbraucher verstehen – Einbettung von IT-Sicherheit in die digitale Haushaltsökonomie
- Prof. Dr. Peter Kenning, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
- Franziska Herbert, Ruhr-Universität Bochum
- PD Dr. Zinaida Benenson, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Panel II: Rechtliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen für Verbraucher-IT-Sicherheit·
- Prof. Dr. Dennis-Kenji Kipker, Universität Bremen
- Prof. Dr. Steffen Kroschwald und Prof. Dr. Thomas Schuster, Hochschule Pforzheim
- Prof. Dr. Wolf J. Schünemann, Stiftung Universität Hildesheim
Panel III: IT-Sicherheit mit und für Verbraucher gestalten
- Dr.-Ing. Frank Pallas, Technische Universität Berlin
- Benjamin Berens, Karlsruher Institut für Technologie
- Prof. Dr. Kerstin Lemke-Rust, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
Für alle aktuellen Informationen und die Anmeldung gehen Sie bitte auf die Tagungswebsite: https://www.bsi.bund.de/SharedDocs/Termine/DE/2023/TDAG.html