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Was bewegt die Usability/UX-Welt zurzeit? Bei der Breite an Themen ist das nicht leicht zu sagen. Unser kleiner Streifzug durch das World Wide Web zeigt einen Auszug aktueller Forschungsergebnisse, Markttrends, Skurilitäten - und eine kleine Umfrage: Welche Themen interessieren unsere Leserschaft, über was sollen wir verstärkt berichten? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare!

Das Gehirn denkt in Räumen

Wie ein Forschungsprojekt der University of Notre Dame (Indiana, USA) zeigt, können Türen wahre Erinnerungskiller sein. In drei Experimenten konnte nachgewiesen werden, dass die Probanden - sobald sie einen Raum verließen und in einen anderen Raum gingen - vorher gemerkte Sachverhalte vergessen. Das Gehirn besitze offensichtlich eine Art Arbeitsspeicher, der sich nicht nur themen-, sondern auch ortsabhängig löscht. Kommentaren zufolge ist dieser Effekt zwar schon lange bekannt (Frederic Vester 1973: "Denken, Lernen, Vergessen"), aber nichtsdestotrotz spannend. Der Tipp für den Alltag: Mit den Händen Zeichen formen, wenn man in einem anderen Zimmer Gegenstände holen will (z.B. eine Schere). Ich vermute, dass das Thema auch für die IT bzw. Interfacegestaltung Relevanz besitzt. Beim Öffnen neuer Fenster oder anderer Programme z.B. vergesse ich oft, was ich dort eigentlich machen wollte - nicht aber, wenn ich auf einer langen Seite herunterscrolle...

Link: http://nd.edu/~memory/Reprints/Radvansky%20Krawietz%20&%20Tamplin%202011%20(QJEP).pdf

Fühlbare Displays in Arbeit

Bevor das iPad 3 in den letzten Wochen auf dem Markt erschienen ist, waren die Spekulationen groß: Welche neuen Funktionen wird Apples Tablet an Bord haben? Leider nicht in das Endprodukt geschafft hat es das sogenannte "tactile display", an dem unter anderem das Disney Research Center Pittsburgh forscht. Ja, diese Einrichtung gibt es wirklich - und das Display scheint in Prototypen auch schon gut zu funktionieren. Das Interessante an dieser Technologie ist, dass sie ganz neue Interaktionsmöglichkeiten bietet. Man stelle sich vor: Texturen (Oberflächen von Fotos, Dateitypen etc.) können nun auf dem Bildschirm gefühlt werden. Onscreen-Tastaturen sind durch haptisches Feedback einfacher zu bedienen. Schick. Hoffen wir also auf die nächste Generation mobiler Geräte!

Link: http://www.disneyresearch.com/research/projects/hci_teslatouch_drp.htm?v=y&rnd=1316790008655

Gestaltung mobiler Interfaces

Mit dem iPad 3 und Oncreen-Tastaturen verbunden ist auch das aktuell in Designerkreisen stark diskutierte Thema, wie groß Buttons in User-Interfaces sein müssen, um noch problemlos nutzbar zu sein. Das Problem des Vertippens auf kleinen Smartphone-Displays kennt wohl jeder. Jetzt hat das neue iPad auch noch ein Retina-Display mit extrem hoher Auflösung. Das heißt im Umkehrschluss, dass die einzelnen Pixel deutlich kleiner geworden sind. Wie sind Schriften und Oberflächenelemente anzupassen? Zumindest bei Buttons sind folgende Werte hilfreich: Ein durchschnittlicher Daumen eines Erwachsenen ist 2,5cm breit, ein Zeigefinger 1,6-2,0cm. Eine ausführlicher Artikel zu diesem Thema ist u.a. auf Smashing Magazine zu finden.

Link: http://uxdesign.smashingmagazine.com/2012/02/21/finger-friendly-design-ideal-mobile-touchscreen-target-sizes/

Jobtitel für Usability-Experten

Im Zuge unseres Forschungsprojekts "Usability in Germany" haben wir festgestellt: Der Stellenmarkt für Usability-Spezialisten boomt. Gleichzeitig gibt es aber nicht genug Absolventen oder Professionals, um die Nachfrage zu decken. Studien der German UPA ergaben so, dass Usability-Posten in Deutschland im Durchschnitt über vier Monate vakant bleiben, bevor sie besetzt werden können. Auch bei Usability/UX-Stellenanzeigen kann gezeigt werden, dass immer mehr Anzeigen wiederholt inseriert werden. Was sollen Unternehmen also tun, um geeignete Mitarbeiter zu finden? Ein Ansatz: Mit einer peppigen Positionsbeschreibung aus der Masse herauszustechen. Nun, und genau hierfür gibt es bereits einen (nicht ganz ernst gemeinten) Titelgenerator:

Link: http://aaronweyenberg.com/uxgenerator/

Stadtmarketing mit User Experience

So kann gelungenes Stadtmarketing aussehen: Die beiden Magier/Performancekünstler Charlie Caper and Erik Rosales führen für Stockholm eine Multimedia-Präsentation vor, die seinesgleichen sucht. Gezaubert wird nicht mit Hasen, die aus Zylindern erscheinen, sondern mit einem Set aus sieben iPads. Lustiger Ansatz, der hochsymphatisch herüberkommt und außerdem noch zeigt, was mit einer Kombination mehrerer Geräten möglich ist. Für Vorführungen auf Messen sicher überlegenswert.

Link: http://www.youtube.com/watch?v=53_qvMQfvOE

Und jetzt noch die abschließende Frage: Welche Themen sollen wir im Blog vornehmlich berichten? Gefällt Ihnen der Mix der bisherigen Berichterstattung oder sollen wir in Zukunft bestimmte Schwerpunkte legen? Gerne würden wir eine Diskussion anstoßen, welche Themen in der deutschen UX-Bloggingwelt noch nicht abgedeckt sind. Jeder Kommentar hilft uns weiter! 

16.04.12

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