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Der neue Stern hat ein innovatives E-Paper - mit guten Ideen. Aber noch längst nicht immer mit "easy of use".

Der Stern macht im Moment ein ziemliches Spektakel um seinen Relaunch. Das neue Heft gibt es für 1 Euro. Als e-paper kann man sich (via iTunes) die aktuelle Ausgabe kostenlos runterladen.
 
Für mich die Gelegenheit, mir die Digital-Ausgabe mal genauer anzusehen. Den Stern hatte ich bisher nicht runtergeladen, aber schon diverse andere Print-Produkte auf dem Tablet (iPad 3) getestet. Teilweise bin ich wirklich begeistert, wenn die Möglichkeiten der Tablets sinnvoll genutzt wurden:
  • Rolling Stone: läuft sehr stabil trotz aufwendiger und interessanter Extras;
  • Spiegel: ausgereift, großer Mehrwert durch zusätzliche Infos, Bilder, Videos;
  • Musik Express: ein pdf als Blättertool, nicht mehr zeitgemäß.
 
Bei der Stern-App fällt als erstes die Seite „Aktuelles“ positiv auf, die bei Web-Verbindung zum Netz via stern.de wirklich tagesaktuelle Geschichten ins Heft zaubert. Das ist schon mal ziemlich schlau. Auch das Video im Editorial find ich gut. Der neue Chefredakteur kommt viel besser rüber als auf den Fotos. Ob das jetzt jedesmal so sein muss und ob man alle Mitarbeiter des Hauses so kennenlernen möchte?
 
Bei der (aus dem Web nachgekochten) Geschichte mit dem Murmeltier-Bild kann das kleine und das große Bild getauscht werden, so dass man beide Bilder groß sehen kann. Klasse. Leider ist das bei anderen Reportagen nicht der Fall, obwohl man hier (Reisebericht von Meike Winnemuth) die Bilder auch gerne mal größer sehen würde.
 
Mit „Finger spreizen“ größer ziehen, eine klassische Funktion der Tablet/Smartphone-Ära ist wohl deaktiviert.
 
Wie mit Bildunterschriften umgegangen wird, find ich gewöhnungsbedürftig. Mal sind sie hinter einem eingekreisten Plus-Zeichen, dann lassen sie sich an einem Pfeil aus dem Bild ziehen. An anderer Stelle muss man aufs Bild klicken, um den Subtext zu sehen. Manchmal stehen die Bu’s auch einfach im Text, so wie in einem gedruckten Heft. Da bin ich schon Fan von klareren Regeln.
 
Dass in der Rubrik „Sprechblasen“ diese erst leer sind und erst beim Draufklicken ihren Text offenbaren, ist schwer zu verstehen. Welchen Nutzen bringt so was? Spielerei, die erst wie ein Fehler wirkt.
 
Dass der Titel mit Umhefter als einzige echte Doppelseite abgebildet wird, die anderen Seiten aber nicht, erschließt sich nicht. Hochkant stellen ist eh deaktiviert, was ich, wenn man auf Einzelseiten setzt, nicht logisch finde.
 
Originell: Um die Gorbi-Titel früherer Jahre zu sehen, will man nämlich plötzlich auf Hochkant und Vollformatseite nicht verzichten. Da muss man deshalb (aber nur da) das Tablett drehen und hat eine ganze „Heft-Seite“ auf einen Blick. Wirkt erst wie ein Fehler. Zwei Titel nebeneinander wären zum Beispiel auch gegangen - oder scrollen, wie sonst ja im ganzen E-Paper.
 
Digital or not. Seitenzahlen wären schon gut.
 
Die Navigation der App find ich manchmal hakelig. Hier und da bleibt sie auch mal stehen, stürzt ab. Überhaupt nicht mein Ding.
 
Manchmal passiert Unerwartetes: Programmierfehler. Sollte man nicht zu viele von haben.
 
Für sein neues Team hat Stern-Chefredakteur Dr. Dominik Wichmann fürs Digitale Jeff Jarvis als Berater gewonnen. Der war am E-Paper garantiert noch nicht dran und wird dem sicher erst in der Zukunft den letzten Schliff verpassen. So wirkt es doch stellenweise nicht homogen, eher wie mit der heißen Nadel gestrickt.
 
Wenn man vorher in der Hilfe genau guckt, wie man mit der App navigiert, kann man vieles natürlich schnell begreifen. Und wenn man es einmal weiß, dann hat man es ja begriffen. Doch Bedienungsanleitungen lesen ist eben nicht intuitiv, und die Erwartungen an Qualität, Funktionalität und Bedienungsfreundlichkeit sind gestiegen.
 
Fazit: ★★★ (von fünf möglichen)
 
 
 
 
18.03.13

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