Erst überschlagen sich die Verkaufsprognosen der Analysten, Begeisterung in den Tech-Blogs, plötzlich harte Kritik. Dabei haben die Wenigsten bisher ein Google Glass auf der Nase gehabt. Final werden Usability und Preis die entscheidenden Erfolgsfaktoren sein.
Wenn es um neue Eingabegeräte für die digitale Zukunft geht, kennt die Fantasie keine Grenzen. Computer, die man trägt, wie die eigene Kleidung, stehen da an erster Stelle.
Zu Zeit macht wohl kaum ein neues Gadget so von sich reden, wie Google Glass, die Computerbrille, die 2014 auf den Markt kommen soll. Die Datenbrille soll einen 16 Gigabyte internen Speicher haben und selbstredend mit diversen Diensten von Google verbunden sein. Die Kamera habe eine Auflösung von fünf Megapixeln und zeichnet Videos in 720p auf. Das nur 640 x 360 Pixel große Display soll den Eindruck eines 25 Zoll-Displays entstehen lassen. Der Akku halte einen Tag lang – bei “typischer Nutzung”.
Die Tech-Blogs und Analysten, also Geeks und Geld, sind begeistert. Der Hype um die Beta-Tester, die 1500 Dollar für eine Brille zu zahlen bereit waren und sie natürlich alle toll finden, als Marketing-Coup genial. Einer, Tech-Blogger Robert Scoble möchte die Computer-Brille nicht mehr abnehmen, trägt sie sogar unter der Dusche.
Doch der wird für einen Verkaufserfolg nicht entscheidend sein, meint Marcel Weiss in seinem Blog neunetz.com.
„Nicht Konzepte entscheiden über die gesellschaftlichen Implikationen, sondern die Inkarnationen der Konzepte, also die Produkte.“
Diese konkreten Produkte bräuchten in den entscheidenden Dimensionen der Nutzung (Usability, Features, Kompromisse für die konkreten Einsatzzwecke) genau den richtigen Zuschnitt. Und zu diesen Dimensionen gehören auch Preis und Akkulaufzeit. Langweilerthemen, die gern von Gadget-Freaks übersehen würden, aber den Unterschied zwischen Hit und Flop ausmachen können.
Wie empfindlich ist die Brille? Meiner Meinung nach ganz schlecht: Die Brille kann man nicht zusammen klappen, wie ein normale Brille. Sie ist also nicht easy to use, sondern eher sperrig. Jeder Brillenträger weiß: „Draufsetzen“ ist schnell passiert. Wie leicht also kann Google Glass im Alltag kaputt gehen? Wer übernimmt den Support? Google, die ja bisher noch nicht im Hardwaregeschäft tätig sind?
Weitere Alltagsfragen neben Lauf- und Ladezeiten: Stabilität im mobilen Netz. Fotoqualität. Da liest man auch Kritisches. Zum Beispiel im Blog Business Insider. Der Titel „Niemand mag Google Glass“ ist vielleicht ein bisschen hart. Vorwürfe wie geringe Laufzeit, Probleme in der Spracherkennung, mit den Bildern, den Kommandos sind viel entscheidender. Außerdem braucht man zusätzlich ein smartphone, um die Datenverbindung herstellen zu können.
Auch gesundheitliche Fragen werden diskutiert, von Kopfschmerzen ist die Rede. Dass es Fragen aufwirft, wenn plötzlich jeder mit einem Wimpernschlag ein Bild machen kann und es in Sekunden posten kann, versteht sich von selbst. Sascha Lobo „möchte niemandem vorwerfen, sich vor der Brille zu fürchten.“
Und 1.500 US-Dollar ist auch kein Schnäppchen. Wie viele Personen werden sich Google Glass kaufen, wenn es – wie sonst bei Gadgets – der Preis in einem oder zwei Jahren auf ein Drittel fällt? Was wäre überhaupt ein Einstiegspreis fürs Massengeschäft?
Wenn Robert Scoble in die Runde fragt, was die Leute dafür ausgeben wollen, gehen bei 200 $ viele, bei 500 $ noch einige Hände in die Höhe.
Marcel Weiss sieht die Anwendungsmöglichkeiten für Smartbrillen daher eher bei Spezialanwendungen wie in der Chirurgie, industrieller Fertigung, Medienproduktion oder anderen Situationen, in denen eine Computerunterstützung sinnvoll ist, die Inputmöglichkeiten aber beschränkt sind. Ich würde auch die Gamer sehen.
Wired Autor Markus Wohlsen meint, dass im Moment viele wichtige Menschen (Männer) viel Zeit damit verbringen, sich gegenseitig auf die Schulter zu klopfen. Doch das Image wird damit, wie mit dem Tumblr-Blog „White Men Waring Google Glass“, immer weiter in die Nerd–Ecke geschoben. Für einen richtigen Markterfolg müssen die User das Produkt lieben. Viele User.
Google hat noch viel Zeit sich den Ergebnissen des Beta-Tests zu stellen und seine Brille zu optimieren.
Denn am Ende wird es ganz einfach darum gehen. Ist die Brille bezahlbar, funktioniert sie zuverlässig und ist sie cool.
Zu Zeit macht wohl kaum ein neues Gadget so von sich reden, wie Google Glass, die Computerbrille, die 2014 auf den Markt kommen soll. Die Datenbrille soll einen 16 Gigabyte internen Speicher haben und selbstredend mit diversen Diensten von Google verbunden sein. Die Kamera habe eine Auflösung von fünf Megapixeln und zeichnet Videos in 720p auf. Das nur 640 x 360 Pixel große Display soll den Eindruck eines 25 Zoll-Displays entstehen lassen. Der Akku halte einen Tag lang – bei “typischer Nutzung”.
Die Tech-Blogs und Analysten, also Geeks und Geld, sind begeistert. Der Hype um die Beta-Tester, die 1500 Dollar für eine Brille zu zahlen bereit waren und sie natürlich alle toll finden, als Marketing-Coup genial. Einer, Tech-Blogger Robert Scoble möchte die Computer-Brille nicht mehr abnehmen, trägt sie sogar unter der Dusche.
Doch der wird für einen Verkaufserfolg nicht entscheidend sein, meint Marcel Weiss in seinem Blog neunetz.com.
„Nicht Konzepte entscheiden über die gesellschaftlichen Implikationen, sondern die Inkarnationen der Konzepte, also die Produkte.“
Diese konkreten Produkte bräuchten in den entscheidenden Dimensionen der Nutzung (Usability, Features, Kompromisse für die konkreten Einsatzzwecke) genau den richtigen Zuschnitt. Und zu diesen Dimensionen gehören auch Preis und Akkulaufzeit. Langweilerthemen, die gern von Gadget-Freaks übersehen würden, aber den Unterschied zwischen Hit und Flop ausmachen können.
Wie empfindlich ist die Brille? Meiner Meinung nach ganz schlecht: Die Brille kann man nicht zusammen klappen, wie ein normale Brille. Sie ist also nicht easy to use, sondern eher sperrig. Jeder Brillenträger weiß: „Draufsetzen“ ist schnell passiert. Wie leicht also kann Google Glass im Alltag kaputt gehen? Wer übernimmt den Support? Google, die ja bisher noch nicht im Hardwaregeschäft tätig sind?
Weitere Alltagsfragen neben Lauf- und Ladezeiten: Stabilität im mobilen Netz. Fotoqualität. Da liest man auch Kritisches. Zum Beispiel im Blog Business Insider. Der Titel „Niemand mag Google Glass“ ist vielleicht ein bisschen hart. Vorwürfe wie geringe Laufzeit, Probleme in der Spracherkennung, mit den Bildern, den Kommandos sind viel entscheidender. Außerdem braucht man zusätzlich ein smartphone, um die Datenverbindung herstellen zu können.
Auch gesundheitliche Fragen werden diskutiert, von Kopfschmerzen ist die Rede. Dass es Fragen aufwirft, wenn plötzlich jeder mit einem Wimpernschlag ein Bild machen kann und es in Sekunden posten kann, versteht sich von selbst. Sascha Lobo „möchte niemandem vorwerfen, sich vor der Brille zu fürchten.“
Und 1.500 US-Dollar ist auch kein Schnäppchen. Wie viele Personen werden sich Google Glass kaufen, wenn es – wie sonst bei Gadgets – der Preis in einem oder zwei Jahren auf ein Drittel fällt? Was wäre überhaupt ein Einstiegspreis fürs Massengeschäft?
Wenn Robert Scoble in die Runde fragt, was die Leute dafür ausgeben wollen, gehen bei 200 $ viele, bei 500 $ noch einige Hände in die Höhe.
Marcel Weiss sieht die Anwendungsmöglichkeiten für Smartbrillen daher eher bei Spezialanwendungen wie in der Chirurgie, industrieller Fertigung, Medienproduktion oder anderen Situationen, in denen eine Computerunterstützung sinnvoll ist, die Inputmöglichkeiten aber beschränkt sind. Ich würde auch die Gamer sehen.
Wired Autor Markus Wohlsen meint, dass im Moment viele wichtige Menschen (Männer) viel Zeit damit verbringen, sich gegenseitig auf die Schulter zu klopfen. Doch das Image wird damit, wie mit dem Tumblr-Blog „White Men Waring Google Glass“, immer weiter in die Nerd–Ecke geschoben. Für einen richtigen Markterfolg müssen die User das Produkt lieben. Viele User.
Google hat noch viel Zeit sich den Ergebnissen des Beta-Tests zu stellen und seine Brille zu optimieren.
Denn am Ende wird es ganz einfach darum gehen. Ist die Brille bezahlbar, funktioniert sie zuverlässig und ist sie cool.
08.05.13