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Die Beziehung zwischen Nutzern und Entwicklern wird meist als objektiv, nüchtern, rational, sachlich kurz als professionell beschrieben, bei der die emotionale Ebene meist außen vor bleibt. Der Blick in die Praxis zeigt aber, dass dem keinesfalls so ist. Nutzer freuen, langweilen, ärgern, schämen sich oder sind stolz auf die Produkte die sie nutzen oder nutzen müssen.

Gerade beim Nutzerfeedback bekommt die sachliche Frage, wer ist schuld „Ich oder das Produkt“ eine emotionale Einfärbung - so dass man beim Nutzertest immer wieder betonen muss: „Nein, wir testen nicht sie, sondern das Produkt.“

Auch auf der Seite der Entwickler – der (hoffentlich) eine innere Beziehung zu seinem Werk besitzt – muss die emotionale Ebene berücksichtigt werden. Ansonsten kommt es leicht zu unproduktiven Abwehrreaktionen, wie dem berühmten "Not Invented Here"-Syndrom, anstatt die emotionale Bindung zur Arbeit produktiv fruchtbar zu machen.

Die Aufgabe von Usability Professionals besteht deshalb auch darin, nicht nur zwischen den verschiedenen Welten von Nutzer und Entwickler kommunikativ, sondern auch emotional zu vermitteln.

Kurzbio
Gunnar Stevens ist Professor für BWL, insbesondere Software Engineering und Human Computer Interaction an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Er forscht und publiziert seit Jahren auf den Gebieten des Co-Designs, der Technikaneignung und der empirischen Designforschung. Für seine Forschung erhielt er 2005 den IBM Eclipse-Innovation Award und 2010 den Promotionspreis der IHK Siegen-Wittgenstein. Seine Exzellenz wird auch in den mehr als 80 Publikationen manifestiert. Aktuell leitet er verschiedene Forschungsprojekte zu Community-Usability Methoden für den Mittelstand, sowie zum nachhaltigen Design in betrieblichen und privaten Kontexten.

Weitere Informationen zur Frühjahrstagung
www.usability-in-germany.de/aktuelles/fruehjahrstagung-1542015

14.04.15

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