Digitalisierung wird oft darauf reduziert, dass Probleme gelöst und Effizienz- und Produktivitätssteigerungen erreicht werden. In der Diskussion geht es dann darum, alle negativen Folgen zu beseitigen und rechtzeitig einzudämmen. So können Bilder der Bedrohung und des Ausgeliefertseins in Zusammenhang mit Digitalisierung entstehen. Damit durch die Digitalisierung Lebensbereiche stark verändert werden können, liegt eigentlich die Frage nahe, wie wir in Zukunft leben und arbeiten wollen? Die Lösung gegebener Probleme reicht hier nicht aus. Es geht darum, Zukünfte zu entwerfen, die positiv und bedeutungsvoll erlebtes Leben ermöglichen. In ihrem Online-Vortrag im Themenblock I (10.00 – 11.30 Uhr) werden Prof. Dr. Michael Burmester, Nora Froneman und Dr. Magdalena Laib die Perspektive auf die Digitalisierung als menschzentrierte Gestaltungsaufgabe erweitern.
Über Prof. Dr. Michael Burmester:
Prof. Dr. Michael Burmester ist Konsortialleiter des deutschlandweiten Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Usability. Er studierte an der Universität Regensburg Psychologie und promovierte an der Universität Wuppertal. Seit 2002 ist er Professor für Ergonomie und Usability an der Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart. Darüber hinaus ist Prof. Dr. Burmester Sprecher der Information Experience and Design Research Group (IXD). Sein Forschungsinteresse liegt darin, wie Technologie so gestaltet werden kann, dass sie zu Wohlbefinden und einem positiven Leben in Freizeit- und Arbeitskontexten beitragen kann.
Über Nora Fronemann:
Nora Fronemann arbeitet im Kompetenzzentrum am Thema Innovation und Zukunft der Arbeit und hat dafür das PopUp-Toolkit und den Transferspace mitentwickelt. Am Fraunhofer IAO leitet sie das Team User Experience, das Ansätze für ein positives Nutzungserleben bei der Interaktion zwischen Mensch und Technik erforscht und entwickelt. Ihr fachlicher Schwerpunkt umfasst die Durchführung von User Research, Konzeption, Co-Creation und UUX Testing in Projekten mit Unternehmen sowie in Forschungsprojekten.
Über Dr. Magdalena Laib:
Dr. Magdalena Laib arbeitet in der Information Experience & Design Group (IXD Group) an der Hochschule der Medien Stuttgart. Sie interessiert sich dafür, wie Menschen Technologie wahrnehmen und wie sie durch Technologie ihr Wohlbefinden verbessern können. Sie lehrt und forscht im Bereich der User Experience. Ihren Schwerpunkt setzt sie dabei vor allem auf Theorien der Positiven Psychologie und interessiert sich dafür wie diese auf die Gestaltung von Technologie und Arbeitsplätzen und auf die Beratung angewendet werden können. Sie arbeitete einige Jahre in der industriellen Forschung im Bereich der Mensch-Maschine-Interaktion und ließ sich zum systemischen Coach ausbilden. Sie ist auch Ansprechpartnerin der Konsortialkoordination für das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Usability.
Über das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Usability:
Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Usability gehört zu Mittelstand-Digital. Mit Mittelstand-Digital unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) die Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen sowie dem Handwerk und informiert über mögliche Chancen und Herausforderungen. Die Kompetenzzentren helfen vor Ort dem kleinen Einzelhändler genauso wie dem größeren Produktionsbetrieb mit Expertenwissen, Demonstrationszentren, Netzwerken zum Erfahrungsaustausch und praktischen Beispielen. Das Kompetenzzentrum Usability unterstützt kleine und mittlere Unternehmen dabei, digitale Technologien so zu gestalten, dass sie einfach genutzt und positiv erlebt werden können. Digitale Produkte und Dienstleistungen, die mittels Usability (Gebrauchstauglichkeit) und User Experience (Nutzererlebnis) (kurz: UUX)-Methoden gestaltet werden, führen zu höherer Produktivität, Freude an der Nutzung und mehr Kundenzufriedenheit. Je besser die UUX, desto schneller erfolgt kann die digitale Transformation in kleinen und mittlereren Unternehmen erfolgen.
Mehr zur UIG-Tagung 2020 am 5. November 2020 und die Möglichkeit zur kostenfreien Anmeldung finden Sie hier
09.10.20