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Das Mittelstand 4.0-Komeptenzzentrum Usability war am vergangenen Montagabend zu Gast beim UX-Roundtable in Hamburg. Dieses Mal im virtuellen Raum ging es um das Thema Pattern. Erfahren Sie mehr zur gelungenen Veranstaltung im uxHH-Netzwerk und mit Referentinnen von UseTree und dem Kompetenzzentrum Usability.

Am vergangenen Montagabend fand der Hamburger UX Roundtable im virtuellen Raum statt. Dabei drehte es sich an diesem Abend alles um das Thema „Pattern“. Was sind Pattern? Wann führt ein Pattern zu Evil-Design, also dazu, dass Nutzende zu einem Verhalten verführt werden? Und wie kann durch Pattern positives Erleben gestaltet werden? Diese und viele weitere Fragen und Themen wurden im Plenum der Veranstaltung diskutiert.

Der Abend wurde von Matthias Müller-Prove als Leiter des UX-Roundtable und Netzwerks uxHH eingeleitet. Nach einer Begrüßung führte er allgemein in das Thema der „Pattern“ ein. Der Ursprung der Pattern findet sich in der Architektur und wurde von Christopher Alexander verwendet. Es ging dabei darum bewährte Lösungsansätze für bekannte Probleme beim Städte- oder Gebäudebau zusammenzufassen. Dieses Vorgehen wurde in den darauffolgenden Jahren in unterschiedliche Disziplinen überführt – wie auch der Softwareentwicklung, um Anwendungen einfach nutzbar zu gestalten. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Pattern-Libraries auf die UUX-DesignerInnen zurückgreifen können. Darunter haben sich auch sogenannte Dark-Pattern entwickelt, die Nutzende zu einem bestimmten Verhalten verführen. Darum ging es auch im ersten Vortrag des Roundtables. Mit dem Titel „Dark Pattern - Unsafe by Design“ führten Ariane Jäger und Martina Armbrecht von UseTree in das Konzept der Dark-Pattern ein und zeigten den Teilnehmenden anhand eines Beispiels einer Fluggesellschaft auf, welche negativen Auswirkungen diese Art von Pattern auf die Nutzenden haben kann. Durch verführerische Preise werden die Nutzenden zur Buchung gelockt, welche im Buchungsprozess dann jeodch durch versteckte Zusatzkosten für Gepäck, Sitzplatzreservierung, Versicherung und vielem mehr in die Höhe getrieben werden (Dark Pattern: Hidden Costs nach Harry Brignull). Durch die Vorstellung der Dark-Pattern nach Harry Brignull wurde außerdem das Problematik der Cookie-Banner (Anzeige auf einer Website zur Einstellung welche Dienste erlaubt sind und welche Daten erhoben werden dürfen) aufgezeigt, was in der anschließenden Diskussion heiß diskutiert wurde. Hierbei wurde vor allem die Problematik der fehlenden Transparenz und damit einhergehend des fehlenden Gefühls von Sicherheit gesprochen, was mit den eigenen Daten passiert und wofür diese verwendet werden.

Nach einer kurzen Pause widmete sich die Veranstaltung anschließend der positiven Psychologie. Hierbei ging es darum wie man mit der Erfüllung psychologischer Bedürfnisse für positive Erlebnisse gestalten kann und wie dabei die UX-Pattern zum Einsatz kommen. Anika Spohrer vom Kompetenzzentrum Usability führte dafür kurz in die theoretischen Grundlagen von positiver User Experience ein und stellte dann die im Forschungsprojekt 3D-GUIde entwickelten UX-Pattern vor. Anhand des Beispiels von Sinnerleben bei der Arbeit wurden Hintergründe, Aufbau, Inhalte und Ziele der Pattern erläutert. Sinn bei der Arbeit kann auf verschiedenste Weise erlebt werden. Zum Beispiel wenn man einen Eindruck davon bekommt, wie die eigenen Arbeitsergebnisse zu etwas Höherem beitragen. Hierzu wurde das mit der ISG entwickelt Konzept vorgestellt. Durch das Konzept wird Nutzenden einer 3D-Modellierungs-Software mitgeteilt, wie viele CAD-Modelle man KoleggInnen zur Verfügung gestellt hat und wie viele KollegInnen diese für Ihre eigenen Arbeit verwenden. Dabei sollte das Gefühl entstehen, dass die eigene Arbeit für andere wichtig ist, was durch die Evaluation der Konzepte und Pattern auch nachgewiesen werden konnte. In der anschließenden Diskussion wurde u. a. die Gefahr des Wettbewerbs durch solche Konzepte diskutiert. Was passiert, wenn KollegInnen mehr CAD-Modelle erstellt haben, als man selbst? Was wenn die Modelle der KollegInnen häufiger genutzt werden als die eigenen Arbeitsergebnisse? Der vertrauliche Umgang mit diesen Informationen bietet hierbei einen Ausweg des sozialen Vergleichs. Darüber hinaus war zentraler Punkt der Diskussion der Einsatz der Pattern und wie diese weiterentwickelt werden könnten. Dazu führt das Kompetenzzentrum Usability aktuell auch Interviews mit UUX-ExpertInnen durch, um den Einsatz der Pattern in der Praxis zu evaluieren.

Das Kompetenzzentrum Usability kann damit auf eine erfolgreiche Veranstaltung und einen spannenden Austausch im uxHH-Netzwerk zurückblicken und freut sich das Netzwerk in Zukunft als Kooperationspartner vorstellen zu dürfen.


ExpertInnen gesucht!

Sie haben Interesse an einem ExpertInneninterview zu unseren UX-Pattern teilzunehmen und uns Feedback zur Anwendung der Pattern zu geben? Dann schreiben Sie uns gerne eine Mail mit dem Betreff „UX-Pattern – ExpertInneninterview“ an a.spohrer@kompetenzzentrum-usability.digital.


Weiterführende Informationen


15.03.22

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