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Eye Tracking ist eine Technologie, mit der die Aufmerksamkeit des Nutzenden erfasst und visualisiert werden kann. Aufmerksamkeit spielt eine wichtige Rolle in virtuellen Meetings. Wie man diese Technologie für virtuelle Meetings einsetzen kann, wurde in einer wissenschaftlichen Studie untersucht.

In Zeiten der Corona-Pandemie hat sich die Arbeit und Bildung stark verändert. Home-Office mit virtuellen Meetings oder Vorlesungen wurde zur neuen Normalität. Eine Herausforderung in virtuellen Meetings ist sich von Smartphone, Partner, Kindern oder Mitbewohnern nicht ablenken zu lassen und der Besprechung aufmerksam zu folgen. Zudem fehlen teilweise Kommunikationshinweisen, wie Gestik, Mimik und Blickrichtung, die für die gemeinsame Aufmerksamkeit und bei der Übermittlung von Botschaften eine wichtige Rolle spielen. Insbesondere die Blickrichtung unterstützt die Teilnehmenden in Präsenzbesprechungen dabei, ihre Aufmerksamkeit gleichzeitig auf dasselbe Objekt zu richten. Fehlen diese Hinweise bei virtuellen Meetings ganz oder teilweise, wird es schwierig gemeinsame Aufmerksamkeit zu erreichen. Dies wirkt sich letztlich negativ auf die Effizienz und Effektivität der Zusammenarbeit aus.

Eine Technologie, die bei dem Erlangen von gemeinsamer Aufmerksamkeit in virtuellen Meetings unterstützen kann, ist Eye Tracking. Die Eye-Tracking-Technologie ermöglicht die Erweiterung der Zusammenarbeit mit Echtzeit- und retrospektiven Blickinformationen der Kollaborateure. Daher ist Eye Tracking eine vielversprechende Technologie für die Unterstützung gemeinsamer Aufmerksamkeit in virtuellen Meetings. Erste wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass augenbasierte Echtzeit Unterstützung der gemeinsamen Aufmerksamkeit die Effizienz und Effektivität der Zusammenarbeit beim Programmieren, Schreiben, Spielen, bei Suchaufgaben und Fernanweisungen verbessert. Mittels Eye Tracking kann der Computer die Blickrichtung und den Blickpunkt präzise berechnen und für die anderen Besprechungseilnehmenden visualisieren. Ein gut erforschter Ansatz ist die gemeinsame Nutzung der Augenbewegungen des Moderators mit den anderen Teilnehmenden in Echtzeit (Dual Eye Tracking) über gemeinsame Blickvisualisierungen. Ein alternativer Ansatz ist das retrospektive Aufmerksamkeitsfeedback, das durch umfassende Metriken und Visualisierungen auf einem Dashboard präsentiert wird.

In einer am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) durchgeführt wissenschaftlichen Feldstudie mit Studierenden wurde untersucht, inwiefern die Blickpunktvisualisierung des Präsentierenden und ein retrospektives Aufmerksamkeitsfeedback mittels Eye Tracking die gemeinsame Aufmerksamkeit in virtuellen Meetings beeinflusst. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass die Studierenden sich stärker auf das Meeting fokussiert haben und leichter gemeinsame Aufmerksamkeit entwickeln konnten. Ebenso reflektierten die Studierenden intensiver ihre Aufmerksamkeit im Anschluss des Meetings und berichteten, dass sie in den Folgebesprechungen ihre Aufmerksamkeit vermehrt wieder auf die Besprechung lenkten. Falls Sie mehr über die Studie erfahren wollen, finden Sie die Veröffentlichung hier.


02.06.22

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Prof. Dr. Alexander Mädche
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