Das gemeinsame Pilotprojekt mit der ImproVR GmbH hat es uns ermöglicht, Einblicke in die Arbeit und Trainings von SpitzensportlerInnen zu erhalten. ImproVR entwickelt Trainingsprogramme in virtueller Realität (VR), um die kognitiven Fähigkeiten mit Hilfe von Brain Based Trainings zu verbessern. Dafür werden Anwendungen entwickelt, die es sowohl TrainerInnen als auch SportlerInnen ermöglichen, Trainings zur planen und theoriegestützt durchzuführen.
Im Projekt haben wir uns zum Ziel gesetzt, die VR-Anwendung hinsichtlich einer positiven User Experience (UX) weiterzuentwickeln. Dafür wurden in einem ersten Schritt der Nutzungskontext sowie die Zielgruppe und deren Aufgaben genauer analysiert, um Anforderungen, aber auch Potenziale erkennen zu können.
Mit einer durchgeführten Online-Umfrage wurden anschließend positive Erlebnisse in Trainings ambitionierter SportlerInnen untersucht. Hierfür wurde das Erlebnisinterview herangezogen, um einzelne positive Erlebnisse der Teilnehmenden in Trainings abzufragen. Da Trainings von SpitzensportlerInnen als Teil von deren Arbeit angesehen werden können, wurden dazu die Erlebniskategorien aus dem Arbeitskontext mit hohem Potenzial für Trainings in Szenarien aufbereitet. Teilnehmende wurden gefragt, wie häufig solche Erlebnisse vorkommen und idealerweise vorkommen sollten. Die Ergebnisse zeigen, dass in allen Szenarien der Wunsch danach höher ist als das tatsächliche Vorkommen dieser. Die hinzukommenden Erlebniskategorien aus der Umfrage zeichnen sich durch Erfolg, Resonanz und das soziale Umfeld aus.
Mit der Vielzahl an Erkenntnissen und Potenzialen, um für positives Erleben in virtuellen Trainings zu gestalten, wurden in einem abschließenden Kreativworkshop UX-Konzepte entwickelt. Ideen von Belohnungssystemen bis hin zu einer Tagebuchfunktion wurden intensiv diskutiert, um den eigenen Eindruck des Trainings festzuhalten und Leistungssteigerungen aktiv wahrzunehmen. Dabei wurden auch Limitationen und mögliche negative Auswirkungen der Ideen erörtert. So kann es bei Punktesystemen durch Leistungssteigerung in öffentlichen Listen zu einem sozialen Vergleich und Wettbewerb unter Nutzenden kommen. Dies kann für diejenigen, die nicht an der Spitze der Liste stehen, möglicherweise negativ erlebt werden.
Für ImproVR gilt es jetzt die Potenziale und ggf. negativen Auswirkungen der einzelnen Ideen aufzuarbeiten, um diese positiv weiterzuentwickeln und gezielt für eine positive UX in Trainings zu gestalten. Wir blicken auf ein spannendes und erfolgreiches Projekt zurück und wünschen dem Unternehmen gutes Gelingen und viele positive Erlebnisse bei der Weiterentwicklung.
21.04.23