Die Annotation von MINT-Inhalten wie chemischen Strukturformeln erfordert Expertenwissen, ist zeitaufwändig und frustrierend. Um die Annotation von chemischen Strukturformeln und damit die digitale Barrierefreiheit zu verbessern, haben Forschende vom Karlsruher Institut für Technologie das interaktive Annotationstool AutoChemplete entwickelt. Es verarbeitet Bilder von Molekülen und nutzt maschinelles Lernen zur Vorhersage des Namens eines Moleküls. Mittels einer Ähnlichkeitssuche im Lösungsraum werden ähnliche Moleküle identifiziert und dem Nutzer mehrere Optionen dargelegt. Damit ermöglichen das Tool es auch Anfängern ohne große Vorkenntnisse, komplizierte chemische Strukuturformeln einfach aus mehreren Optionen auszuwählen. Basierend auf der ausgewählten Option können dann barrierefreie Darstellungen des Moleküls generiert werden. In einer Evaluation mit fünfzehn Teilnehmenden unterschiedlicher Fachkenntnisse wurde festgestellt, dass AutoChemplete verschiedene Annotationsstile gleichzeitig unterstützt. AutoChemplete bietet nicht nur eine angemessene Unterstützung, die Teilnehmer empfinden die Verwendung des Tools sogar als unterhaltsam.
Weitere Informationen:
https://hubii.world/
19.06.23