Vortrag: Usability and beyond - Für positives Erleben im Web gestalten

Bei der Gestaltung digitale Technologien wird der Fokus häufig darauf gelegt, wie wir mit Hilfe der Technologie unsere Aufgaben und Ziele möglichst einfach, effektiv und effizient erreichen können. Dadurch sollen Probleme, Herausforderungen und negative Erlebnisse vermieden werden. Mit entsprechenden Usability-Maßnahmen werden so Interaktionen zwischen Mensch und Technologie möglichst intuitiv gestaltet. Die Technologien bieten allerdings noch ein viel größeres Potenzial und die Möglichkeit positive Erlebnisse vor, während und nach der Interaktion sowie das Wohlbefinden der Nutzenden zu fördern. Dadurch kann die Widerstandsfähigkeit ggb. Negativem gestärkt und eine positive Bindung zum Unternehmen bzw. dem Produkt erzeugt werden. Erreichen können wir dies mit den Ansätzen der Positiven Psychologie und Positiver User Experience (UX). Positive Emotionen und damit positive Erlebnisse bei der Nutzung von Technologien entstehen, wenn systematisch für die Erfüllung psychologischer Bedürfnisse gestaltet wird. Psychologische Bedürfnisse sind bei jedem Menschen vorhanden, wie z.B. das Bedürfnis nach Verbundenheit (sich Menschen, die einem wichtig sind, nahe zu fühlen), nach Kompetenz (sich selbst als wirksam in seinen Aktivitäten zu fühlen), nach Autonomie (die Dinge so machen zu können, wie man es selbst für richtig hält). In einem aktuellen Modell werden 13 fundamentale psychologische Bedürfnisse beschrieben, die auf psychologischen Theorien basieren und für Gestaltung genutzt werden können. Durch die Erfüllung dieser psychologischer Bedürfnisse können positive Emotionen und Erlebnisse gefördert werden und somit zum Wohlbefinden der Mitarbeitenden, Nutzenden und Kundschaft beigetragen werden.

Der Arbeitskreis „The Positive X“ der German UPA (Berufsverband der Usability und User Experience Professionals) beschäftigt sich seit 2019 explizit mit dieser Thematik. Seit dieser Zeit gab es zunächst eine enge Kooperation mit dem Mittelstand 4.0-Kompetenzentrum Usability. Nun wird diese Zusammenarbeit im Mittelstand-Digital Zentrum Fokus Mensch fortgeführt. Im vergangenen Jahr hat sich der Arbeitskreis dabei dem E-Commerce und der Frage gewidmet, wie wir für positive Erlebnisse und Nutzen für KundInnen gestalten können, um dabei Gewinn zu erzielen. Dabei sollten explizit Manipulationsmaßnahmen vermieden und gleichzeitig Gutes ermöglicht werden. Es wurden beispielhaft Gestaltungslösungen erarbeitet, die positive Erlebnisse fördern und zum Umsatz beitragen können. Der Arbeitskreis wollte dadurch beispielhaft das Vorgehen zur Gestaltung einer positiven UX sowie Ansatzpunkte in einem im Kontext des E-Commerce aufzeigen. Dieser scheint zunächst durch viele Dark-Pattern (also Interaktionen, die das Ziel haben, KundInnen in ihrem Verhalten nach eigenen Gewinninteressen zu manipulieren) und Misstrauen der Kundschaft geprägt zu sein. Der Arbeitskreis konnte aber durch erste Konzepte zeigen, wie wir auch im Web für ethisch angemessenes positives Erleben gestalten können.

Der Vortrag im Rahmen der Online-Marketing-Eventreihe des Mittelstand-Digital Zentrums Hamburg, soll neben den Hintergründen, Grundlagen und Auswirkungen einer positiven User Experience auf die Arbeiten und konkrete Beispiele aus dem Arbeitskreis „The Positive X“ und dem Mittelstand-Digital Zentrums Fokus Mensch eingegangen werden. Dabei soll aufgezeigt werden, wie wir auch im Internet durch gezielte Gestaltung von Technologien ethisch positives Erleben ermöglichen können, ohne den Aspekt des Gewinns zu vernachlässigen.

Der Vortrag im Überblick:

• Thema: Positive Erlebnisse im Web gestalten
• Datum: 24.10. um 16:00 Uhr im Rahmen der Eventreihe „Online-Marketing“ vom Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg
• Ort: Online

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Zur gesamten Veranstaltungsreihe des Zentrums Hamburg

Die Veranstaltungsreihe wird in Kooperation mit Expertinnen und Experten aus den Mittelstand-Digital Zentren Hannover, Hamburg, Handel, Saarbrücken, Chemnitz, der Hamburger Agentur Facts and Stories GmbH und EDIH Hamburg angeboten.