Studierendenprojekt im Kontext der Veranstaltung Information Experience Design
Im Rahmen der Veranstaltung „Information Experience Design“ an der Hochschule der Medien in Stuttgart durchliefen vier Projektgruppen unter der Leitung von Anne Elisabeth Krüger vom Fraunhofer IAO einen erlebniszentrierten Designprozess zum Thema „Wald als Quelle positiven Erlebens“. Nach einer umfassenden Desktop-Recherche und dem Einsatz von Lego® Serious Play® entwickelte jede Gruppe ihre eigene spezifische Design Challenge zum übergeordneten Thema, wobei unterschiedliche Zielgruppen und Erlebniskontexte berücksichtigt wurden. Das Hauptziel des Projekts war es, ein innovatives Konzept und einen Kommunikationsprototypen für ein Produkt oder eine Dienstleistung zu entwickeln, der die spezifischen Herausforderungen ihrer Design Challenge adressiert. Eines dieser inspirierenden Projekte wird im Folgenden exemplarisch vorgestellt. Die Fragestellung lautete:
Wie kann man Studierenden durch positives Erleben im Wald Erholung von ihrem stressigen Alltag ermöglichen?
Die Projektgruppe ging gezielt auf die Bedürfnisse, Emotionen, Probleme und Wünsche der Zielgruppe ein, indem sie Erlebnisinterviews durchführte. Bei der Befragung kristallisierten sich folgende essenzielle Bedürfnisse heraus:
Verbundenheit: Alle TeilnehmerInnen erinnern sich im Zusammenhang mit dem Aufenthalt im Wald an besondere zwischenmenschliche Interaktionen. Sei es bei Familienausflügen, gemeinsamen Spaziergängen mit dem Opa oder verbrachte Zeit mit Freunden – die sozialen Beziehungen spielen eine bedeutsame Rolle für ihr Wohlbefinden.
Wohlbefinden: Die TeilnehmerInnen bestätigen die positiven Auswirkungen des Waldes auf ihre Psyche und ihren Körper. Der Wald vermittelt ihnen Ruhe und Gelassenheit. Sie nehmen die kleinen Dinge um sich herum bewusster wahr und öffnen sich für neue Erfahrungen. Darüber hinaus schätzen sie die Möglichkeit, im Wald Sport zu treiben, da dies Energie, Konzentration und Kraft für verschiedene Aktivitäten freisetzt. Ein Ausflug in den Wald dient somit nicht nur der Erholung, sondern auch der Stärkung des körperlichen Wohlbefindens.
Sammeln von Bedeutungsvollem: Die Vielseitigkeit des Waldes ermöglicht auf individuelle Weise Bedeutungsvolles zu sammeln und Erinnerungen zu bewahren. Sei es in Form von materiellen Erinnerungsstücken oder in Form von emotionalen Erfahrungen – die TeilnehmmerInnen bekräftigen diese Tatsache. Ein besonderer Stein, der einen schönen Tag symbolisiert, ein selbstgebastelter Kopfschmuck aus Ästen, der an die unbeschwerte Zeit im Waldkindergarten erinnert oder einfach die Zeit mit der Familie im Wald.
Eine zentrale Erkenntnis für die Ideenfindung der Gruppe war, dass Entspannung im Wald nur möglich ist, wenn das Bedürfnis nach Sicherheit erfüllt wird. Es gilt, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich die Studierenden wohl und sicher fühlen können, um die positive Wirkung des Waldes in vollen Zügen genießen zu können.
Darauf aufbauend entstand die innovative Idee von sogenannten „Safe Spaces“. Safe Spaces sind überdachte, beleuchtete Bereiche im Wald, die speziell dafür gestaltet wurden, den BesucherInnen eine sichere und entspannte Umgebung zu bieten. Ausgestattet mit Sitzmöglichkeiten, Tischen und Lademöglichkeiten wird es den BesucherInnen ermöglicht, sich mit Freunden, Familie oder anderen WaldbesucherInnen zu treffen oder sich vom stressigen Studienalltag zu erholen.
Was machen „Safe Spaces“ besonders?
Eine Überdachung bietet den BesucherInnen Schutz vor Regen oder Sonne und schafft somit ein Gefühl der Sicherheit. Die WaldbesucherInnen können diesen unabhängig von ungünstigem Wetter genießen, da sie unter dem Dach geschützt sind. Installierte Ladestationen tragen ebenfalls zur Sicherheit bei, indem sie den Erholungssuchenden die Möglichkeit geben, ihre Geräte wie Handys aufzuladen. Dadurch werden potenzielle Notsituationen vermieden, die durch einen niedrigen Akkustand entstehen könnten. Die BesucherInnen können entspannt den Wald erkunden und müssen sich keine Sorgen um eine leere Batterie machen, was das Sicherheitsgefühl erhöht.
Der Weg zu den Sitzgelegenheiten ist gut beleuchtet, sodass die BesucherInnen zu jeder Tageszeit den richtigen Pfad finden können. Die solarbetriebenen Lampen dienen als effiziente und umweltfreundliche Beleuchtungsoption und gewährleisten, dass der Weg immer gut sichtbar ist. Zudem gibt es die Check-In Boxen, die den BesucherInnen Orientierung bieten. Diese Boxen verfügen über eine Übersichtskarte mit Markierung des aktuellen Standorts und Notfallnummern. Durch eine Scanfunktion in einer App können die BesucherInnen ihren Weg aufzeichnen und ihre Standorte speichern. Diese Funktionen sind essentiell, um das Sicherheitsbedürfnis der WaldbesucherInnen zu erfüllen. Die Safe Spaces im Wald bieten somit einen geschützten Raum, in dem die BesucherInnen ihre Zeit im Einklang mit der Natur genießen können, ohne sich um ihre Sicherheit sorgen zu müssen.
18.12.23