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Die StudentInnen Laura Castronovo, Vanessa Herrmann, Patrik Kinderknecht, Nils Scheu und Yanqi Zhuang haben mit Hilfe erlebniszentrierter Gestaltung ein innovatives Konzept entwickelt, welches junge Erwachsene motivieren soll, öfter in den Wald zu gehen und mit ihm zu interagieren.

Studierendenprojekt im Kontext der Veranstaltung Information Experience Design

Im Rahmen der Veranstaltung „Information Experience Design“ an der Hochschule der Medien in Stuttgart durchliefen vier Projektgruppen unter der Leitung von Anne Elisabeth Krüger vom Fraunhofer IAO einen erlebniszentrierten Designprozess zum Thema „Wald als Quelle positiven Erlebens“. Nach einer umfassenden Desktop-Recherche und dem Einsatz von Lego® Serious Play® entwickelte jede Gruppe ihre eigene spezifische Design Challenge zum übergeordneten Thema, wobei unterschiedliche Zielgruppen und Erlebniskontexte berücksichtigt wurden. Das Hauptziel des Projekts war es, ein innovatives Konzept und einen Kommunikationsprototypen für ein Produkt oder eine Dienstleistung zu entwickeln, der die spezifischen Herausforderungen ihrer Design Challenge adressiert. Eines dieser inspirierenden Projekte wird im Folgenden exemplarisch vorgestellt. Die Fragestellung lautete:

Wie kann man junge Erwachsene, zwischen 18 und 30 Jahren, motivieren aktiv in den Wald zu gehen und mit ihm zu interagieren?

Die Projektgruppe ging gezielt auf die Bedürfnisse, Emotionen, Probleme und Wünsche der Zielgruppe ein, indem sie Erlebnisinterviews mit jungen Erwachsenen durchführte. Dabei kristallisierten sich folgende essenzielle Bedürfnisse heraus:

Sicherheit: Ob es die Angst vor Zeckenbissen, unangenehmen Begegnungen mit fremden Menschen oder anderen potenziellen Gefahren ist - die TeilnehmerInnen möchten sich im Wald körperlich unversehrt wissen. Negative Erfahrungen aus der Vergangenheit haben dieses Bedürfnis verstärkt.

Körperliches Wohlbefinden: Der Wald wird als Oase der Ruhe und Erholung wahrgenommen, wo man nach einem Besuch entspannt und gut gelaunt ist. Die frische Waldluft trägt zu einem positiven Gefühl bei. Egal ob es die Berührung mit der Natur, das Plätschern eines Baches oder das Beobachten von Tieren und Pflanzen ist - der Wald steigert das körperliche Wohlbefinden auf vielfältige Weise.

Verbundenheit: Viele von ihnen ziehen es vor, den Wald in Gesellschaft anderer Menschen zu erleben. Die positive Erinnerung an gemeinsame Erlebnisse mit anderen Menschen zeigt, dass der Wald auch ein Ort der sozialen Verbundenheit ist. Gleichzeitig betonen die TeilnehmerInnen, dass der Aufenthalt im Wald eine Möglichkeit bietet, das Smartphone beiseitezulegen und sich intensiver mit der Umgebung und sich selbst zu beschäftigen.

Sammeln von Bedeutungsvollem: Die Befragten sammeln gerne bedeutsame Erinnerungen im Wald, die von kleinen Alltagsmomenten bis hin zu wichtigen Kindheitserinnerungen reichen. Der Wald wird als Ort wahrgenommen, an dem besondere Momente und Erlebnisse stattfinden.

Eine zentrale Erkenntnis für die Ideenfindung der Gruppe war, dass ein Waldbesuch von der Zielgruppe meistens in Gesellschaft gemacht wird. Darauf aufbauend entstand die innovative Idee von einem mobilen Container mitten im Wald „Woodcon – Wood else?“. Ein Ort für junge Erwachsene, an dem man zusammen Zeit im Wald verbringen, Neues lernen und Abenteuer erleben kann. Mit einer vielfältigen Auswahl an Workshops und Angeboten ermöglicht der Woodcon ein besonderes Erleben des Waldes und fördert die Verbundenheit mit der Natur.

Was macht den Woodcon besonders?

Der Container ist das Herzstück des Projekts und unterscheidet sich durch seine außergewöhnliche Gestaltung von herkömmlichen Einrichtungen. Er ist mobil und kann frei im Wald platziert werden, wodurch verschiedene Standorte und Naturerlebnisse ermöglicht werden. Die Gestaltung des Woodcon ist bewusst naturverbunden und respektiert die Umgebung, in der er sich befindet. Der Container ist in einer hellblauen Farbe gehalten, die im Wald gut sichtbar ist und dennoch harmonisch mit der natürlichen Umgebung verschmilzt.

Mit seinen mobilen Sitzmöglichkeiten im Außenbereich und die Einrichtung einer Bar schafft der Woodcon eine gemütliche Atmosphäre für Zusammenkünfte mit Freunden.
Im Inneren bietet er eine flexible Raumaufteilung, die sich den Bedürfnissen der Nutzer anpasst. Eine Küchenarbeitsfläche mit Herd ermöglicht die Zubereitung von frischen Zutaten aus dem Wald, während Sitzmöglichkeiten und ein Whiteboard Raum für kreative Aktivitäten bieten. Die Workshops stehen im Mittelpunkt des Woodcon-Konzepts und ermöglichen den BesucherInnen, sich mit dem Wald und seinen Schätzen intensiv zu beschäftigen. Workshops wie „Pilz- & Pflanzenkunde“ vermitteln Wissen über die Natur und ihre BewohnerInnen, während „Clean Up im Wald“ das Bewusstsein für Nachhaltigkeit stärkt. „Survival im Wald“ und „Adventure Challenge“ bieten spannende Herausforderungen, die den TeilnehmerInnen die Möglichkeit geben, neue Fähigkeiten und Erinnerungen zu sammeln.

Sicherheit spielt ebenfalls eine wichtige Rolle im Woodcon-Konzept. Die freigelegten Forstwege und das ausgebildete Personal bei den Workshops gewährleisten, dass die TeilnehmerInnen den Wald sicher und unbeschwert genießen können. Die Ausstattung des Containers mit einem Erste-Hilfe-Koffer zeigt die Verantwortung des Projekts für die Sicherheit der BesucherInnen. Insgesamt schafft der Woodcon eine einzigartige Möglichkeit, den Wald als Quelle positiven Erlebens zu nutzen und die Natur intensiv zu erleben. Mit seiner innovativen Gestaltung, vielfältigen Angeboten und dem Fokus auf Nachhaltigkeit ist der Woodcon ein inspirierendes Projekt, das den Wald als Ort der Entspannung, des Lernens und des Abenteuers neu entdeckt.
 


29.12.23

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