Die Energiewende ist ein komplexes Unterfangen, das Bürgerinnen und Bürger vor zahlreiche Fragen und Herausforderungen stellt. Um digitale Lösungen menschzentriert zu entwickeln, die bei diesem Übergang effektiv unterstützen, wurde eine Fokusgruppe durchgeführt.
Hier sollen die wichtigsten Erkenntnisse und praktischen Tipps, die wir aus dieser Erfahrung gewonnen haben, für Unternehmen und weitere Interessierte geteilt werden
1. Diversität ist der Schlüssel zu umfassenden Einblicken
Unsere Fokusgruppe bestand aus Teilnehmenden unterschiedlichen Alters und Wissensstands zur Energiewende, die in verschiedenen Wohnsituationen und Lebensumständen steckten. Diese Vielfalt führte zu einer breiten Palette an Fragen und Bedürfnissen, die bei der Gestaltung von digitalen Lösungen berücksichtigt werden sollten.
2. Interaktive Elemente auf Webseiten erhöhen das Engagement
Die Teilnehmenden zeigten großes Interesse an interaktiven Webseitenfunktionen wie geführte Wegweiser, Filtermöglichkeiten und FAQs. Lernspiele, die in kurzen Runden Wissen vermitteln oder in Form eines Wettbewerbs die Motivation hochhalten, wurden ebenfalls diskutiert. Es wurde jedoch auch klar, dass kein Einheitskonzept alle Zielgruppen anspricht.
3. Qualität vor Quantität bei Chatbots
Chatbots können für gezielte Fragestellungen eine gelungene Ergänzung zu wissensvermittelnden Webseiten sein. Ein Chatbot sollte nicht nur technisch einwandfrei funktionieren, sondern auch inhaltlich überzeugen. Die Inhalte zum Spezialisieren des Sprachmodells für die Aufgabe sollten von Experten ausgewählt und vorbereitet werden, um Vertrauen zu schaffen. Zudem muss die Sprache einfach und zugänglich sein. Die Überprüfung der gesammelten Fragen an bestehenden Chatbots wie Bing Copilot, ChatGPT oder Perplexity gab uns Aufschluss über die Leistungsfähigkeit aktueller KI-Technologien. Insbesondere zu allgemeinen Fragen zum Thema Energiewende oder bestimmten Technologien war die Qualität der Antworten in vielen Fällen bereits sehr positiv.
4. Persönliche Beratung bleibt relevant
Trotz der digitalen Ausrichtung unseres Projekts wurde deutlich, dass der Bedarf an persönlicher, unabhängiger Beratung weiterhin besteht. Nutzer wünschen sich Experten, die nicht nur verkaufen wollen, sondern objektiv beraten.
5. Quick Wins und langfristige Strategien identifizieren
Die Nachbereitung der Fokusgruppe ermöglichte es, sowohl schnell umsetzbare Lösungen als auch umfangreichere Projekte zu identifizieren, die langfristig einen Mehrwert bieten können.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Ansatz der menschenzentrierten Innovation und Gestaltung, der den Kontext und die Folgen für zukünftige Generationen einbezieht („Human-Centered Design“), sehr wertvolle Impulse für die Implementierung der digitalen Energiewendeberatung gegeben hat. Interaktive und personalisierte Ansätze, die auf Qualität, Usability und User Experience abzielen, werden die Akzeptanz und Effektivität entscheidend erhöhen. Die Fokusgruppe, bestehend aus Teilnehmenden mit möglichst diversen soziodemografischen Hintergründen, sowie die Berücksichtigung ihrer unterschiedlichen Lebensrealitäten haben vielversprechende Erkenntnisse geliefert. Auch die Entwicklung und Diskussion von Personas sowie die Ausarbeitung von Fragestellungen zu möglichen Lösungsansätzen (statische/interaktive Webseite, Chatbot, Lernspiel, persönliche Beratung) haben wichtige Impulse für die Diskussionen beigesteuert.
Abschließend möchten wir uns herzlich bei den Mitarbeitenden des Media:TOR Speyer bedanken, die es uns ermöglicht haben, unsere Fokusgruppe in ihren Räumlichkeiten durchzuführen. Ihre Gastfreundschaft und Unterstützung haben wesentlich zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen.
14.05.24
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