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Skip-Links erleichtern die Navigation auf Webseiten für Nutzenden von Tastatursteuerung. In diesem Beitrag dienen Skip-Links als Beispiel, um Barrierefreiheitsmaßnahmen zu identifizieren, zu analysieren und zu verbessern – ein Ansatz, der auf viele weitere Maßnahmen übertragbar ist.

Stellen Sie sich vor, Sie besuchen eine Webseite und möchten schnell zum Hauptinhalt springen, ohne zuerst durch eine lange Navigation scrollen zu müssen. Für viele von uns wäre das nur ein kleiner Mehraufwand, vielleicht ein zusätzliches Scrollen oder Wischen, aber für Menschen, die auf die Tastatursteuerung angewiesen sind, ist das eine echte Herausforderung. Skip-Links (dt. wörtlich: Sprunglinks) können hier eine große Hilfe sein. Bei der Tastatursteuerung müssen die einzelnen Elemente der Webseite nacheinander durchgegangen werden, was zeitaufwendig und mühsam sein kann. Skip-Links ermöglichen es, diesen Prozess zu verkürzen. Sie sind außerdem ein wunderbares Beispiel dafür, wie wir Barrierefreiheitsprobleme identifizieren, analysieren und schrittweise verbessern können.

Was sind Skip-Links?

Skip-Links sind kleine, unscheinbare Elemente, die große Auswirkungen haben können, aber viele nicht kennen. Sie sind dazu da, Nutzer, die eine Webseite über die Tastatur bedienen, die Möglichkeit zu geben, direkt zum Hauptinhalt der Seite zu springen, ohne durch alle Menüs und Links navigieren zu müssen. Das macht die Seite zugänglicher und reduziert den kognitiven Aufwand, der notwendig ist, um sich durch die Seite zu bewegen.

Problem Identifizieren: Navigation von wiederholten Inhalten

Der erste Schritt zu einer barrierefreien Webseite ist das Identifizieren von Problemstellen. Ein großer Teil der Analyse besteht darin, mit Nutzenden und Expert zusammenzuarbeiten, um die Perspektive von Menschen mit Einschränkungen zu verstehen (z.B. Menschen, die keine Maus verwenden können und ausschließlich die Tastatur nutzen). In einem solchen Szenario wird schnell klar, wie ermüdend es sein kann, die immer gleich Inhalte wie Navigation ohne Sprunglinks zu navigieren.

Analyse: Wie wirken sich Skip-Links aus?

Eine mögliche Methode, um die Wirksamkeit von Skip-Links zu analysieren, ist das Durchführen von Nutzertests. Diese Tests können wertvolle Einblicke geben: Wie wirkt sich der Zugang zum Hauptinhalt ohne große Umwege auf das Nutzungserlebnis aus? Wie verringert sich der Aufwand der Navigation? Die Ergebnisse solcher Tests können leicht als Grundlage dienen, um die Wichtigkeit solcher Maßnahmen zu demonstrieren und andere von ihrer Relevanz zu überzeugen.

Verbesserung: Einführung und Iteration

Das Schöne an Skip-Links ist, dass sie technisch einfach zu implementieren sind, aber eine große Wirkung erzielen können. Sobald das Problem erkannt und die Wirksamkeit durch Tests unterstrichen wurde, kann die Einführung solcher Sprunglinks schnell erfolgen. Dieser iterative Ansatz gilt nicht nur für Skip-Links, sondern lässt sich auf viele andere Barrierefreiheitsmaßnahmen anwenden. Dabei sollte es jedoch nicht bleiben: Die Verbesserung muss iterativ angegangen werden. Durch erneute Nutzertests und kontinuierliches Feedback können Skip-Links optimiert, gestaltet und ihre Sichtbarkeit verbessert werden, um das bestmögliche Nutzungserlebnis zu gewährleisten.

Ein replizierbarer Ansatz

Der Prozess, den wir an Skip-Links durchspielen (1. Identifikation des Problems, 2. Analyse durch Nutzertests, 3. Umsetzung und iterative Verbesserung) ist nicht nur für Skip-Links anwendbar. Genau dieser Ansatz lässt sich auf viele weitere Barrierefreiheitsmaßnahmen übertragen. Ob es um die Farbwahl geht, die Textverständlichkeit oder die Navigation durch komplexe Seiten. Am Anfang steht immer steht die Frage: "Wie erlebt eine Person mit spezifischen Einschränkungen diese Webseite?". Danach folgen Test, Umsetzung und Verbesserung.

Fazit: Ein Schritt zur besseren Zugänglichkeit

Skip-Links sind nur eine von vielen Möglichkeiten, Webseiten zugänglicher zu machen. Was sie jedoch besonders macht, ist, dass sie als anschauliches Beispiel dafür dienen können, wie Barrierefreiheitsprobleme systematisch identifiziert, analysiert und verbessert werden können. Mit diesem Ansatz können auch andere Maßnahmen leicht geplant und umgesetzt werden. Der erste Schritt ist der wichtigste Schritt in Richtung digitaler Barrierefreiheit.


14.04.24

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