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Die rasante Entwicklung von Sprachmodellen (LLMs) hat in den letzten Jahren viele neue Anwendungsmöglichkeiten geschaffen. Eine der spannendsten Funktionen, die mittlerweile in modernen Sprachmodellen integriert ist, ist das sogenannte Function Calling. Diese Fähigkeit erlaubt es KI-Modellen, gezielt externe Tools, APIs oder Datenbanken aufzurufen, um Aufgaben zu lösen, die über die reine Textgenerierung hinausgehen. Doch was bedeutet das konkret für den deutschen Mittelstand, und wie können Unternehmen davon profitieren?

Function Calling bezeichnet die Möglichkeit eines Sprachmodells, strukturierte Anfragen an externe Systeme zu senden und deren Antworten in seine Arbeitsweise zu integrieren. Zum Beispiel kann ein Modell einen Kalender abfragen, Echtzeitdaten von einer Datenbank abrufen oder sogar komplexe Softwareanwendungen steuern.

Kommerzielle Modelle wie OpenAI’s GPT-4o oder Google’s Gemini 1.5 bieten bereits integrierte Schnittstellen für solche Funktionen. Parallel dazu entwickeln sich Open-Source-Alternativen wie LLaMA von Meta, Mistral oder Qwen 2.5, die ebenfalls um diese Funktionalitäten erweitert werden können. Open-Source-Modelle erfordern jedoch oft mehr technisches Know-how, bieten dafür aber größere Flexibilität und Kontrolle über die Daten und Prozesse. Ein entscheidender Vorteil ist dabei die souveräne Verarbeitung sensibler Daten, da Unternehmen volle Kontrolle über ihre Infrastruktur und Datenflüsse behalten.

Konkrete Anwendungsmöglichkeiten im Mittelstand

Der deutsche Mittelstand steht für Innovationskraft und Effizienz. Function Calling kann hier in vielerlei Hinsicht unterstützend wirken:

  1. Automatisierung von Prozessen: Durch die Integration von Sprachmodellen in ERP- oder CRM-Systeme lassen sich Routineaufgaben automatisieren. Beispielsweise kann ein Modell Kundendaten aus einer Datenbank abrufen und personalisierte Angebote erstellen.

  2. Kundensupport und Chatbots: KI-gestützte Chatbots können mit Function Calling in Echtzeit Lagerbestände prüfen, Bestellungen anpassen oder Fragen zu spezifischen Produkten beantworten.

  3. Datenanalyse: Modelle können auf externe BI-Tools zugreifen, um Berichte zu erstellen oder KPIs auszuwerten – ein großer Vorteil für kleine Unternehmen ohne große IT-Abteilungen.

  4. Produktionsüberwachung: Durch die Anbindung an IoT-Systeme können Modelle Produktionsdaten analysieren und Vorschläge zur Effizienzsteigerung geben.

Vorteile kommerzieller und Open-Source-Modelle

  • Kommerzielle Modelle wie GPT-4o bieten eine einfache Integration und werden kontinuierlich aktualisiert. Sie sind ideal für Unternehmen, die schnelle Ergebnisse benötigen und über die notwendigen Budgets verfügen.

  • Open-Source-Modelle hingegen sind kostengünstiger und bieten maximale Datensouveränität – ein wichtiger Faktor für Unternehmen, die mit sensiblen Daten arbeiten. Sie erfordern jedoch oft eine eigene IT-Infrastruktur und technisches Know-how für die Implementierung.

Fazit

Function Calling erweitert die Möglichkeiten von Sprachmodellen enorm und bietet dem deutschen Mittelstand neue Potenziale zur Automatisierung, Effizienzsteigerung und Kundenorientierung. Während kommerzielle Modelle durch ihre Benutzerfreundlichkeit punkten, bieten Open-Source-Lösungen Flexibilität und Kontrolle – beide Ansätze können je nach Bedarf und Budget sinnvoll eingesetzt werden. Wer die Chancen dieser Technologie frühzeitig erkennt, kann sich entscheidende Wettbewerbsvorteile sichern.


16.12.24

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