Im Jahr 2018 führte das Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Usability eine Online-Umfrage durch, bei der der aktuelle Stand kleiner und mittlerer Unternehmen im Bereich Usability und User Experience sowie deren zukünftige Bedarfe erfragt wurden. Insgesamt beantworteten 203 MitarbeiterInnen aus verschiedenen kleinen und mittleren Unternehmen die Umfrage. Die Ergebnisse der Umfrage werden in loser Folge über diese Webseite veröffentlicht. Heute werden die Ergebnisse zum Thema „Zukunft der Arbeit“ der Region Süd dargestellt.
Die Fragen umfassten das Verständnis, die Vorstellungen und Anwendung bezüglich des Themas „Zukunft der Arbeit“ sowie die Auswirkungen der Digitalisierung und wurden von insgesamt 27 Unternehmen beantwortet. Darunter: Zwölf Unternehmen mit 10 bis 50 Mitarbeitern, sieben Unternehmen mit 50 bis 250 Mitarbeitern, fünf Start-Ups und drei Freelancer.
Was verstehen kleine und mittlere Unternehmen unter der “Zukunft der Arbeit”?
Bei der Frage, was die befragten Unternehmen unter „Zukunft der Arbeit“ verstehen, wurde am häufigsten die Neustrukturierung von Arbeitsbedingungen wie flexiblere Arbeitszeiten, Verringerung der Arbeitszeit, unterschiedliche Arbeitsorte, Veränderung der Zusammenarbeit und veränderte Unternehmensabläufe genannt. Ebenfalls häufig genannt wurden die Digitalisierung und das effizientere Arbeiten. Einige TeilnehmerInnen nannten zudem die Automatisierung von Arbeitsschritten. Vereinzelt wurde unter „Zukunft der Arbeit“ die Weiterentwicklung von Berufsfeldern verstanden. Die Umfrageergebnisse decken sich mit der Realität - Arbeitsplätze verändern sich durch die Digitalisierung zum Teil radikal. Es kommt zu einer neuen Verteilung der Aufgaben zwischen Menschen und Maschinen. Tätigkeiten werden von Maschinen übernommen, neue Aufgaben für den Nutzer entstehen und Mensch und Maschine arbeiten verstärkt kooperativ.
Was ist die Idealvorstellung kleiner und mittlerer Unternehmen von der “Zukunft der Arbeit”? Was ist ihre Horrorvision?
Hinsichtlich der Frage, wie sich die kleinen und mittleren Unternehmen die „Zukunft der Arbeit“ im Idealfall vorstellen, wurde ebenfalls am häufigsten die Neustrukturierung von Arbeitsbedingungen, wie ortsunabhängiges und flexibles Arbeiten, verkürzte Arbeitszeiten und die Steigerung der Selbstbestimmtheit der MitarbeiterInnen genannt. Ebenfalls häufig angegeben wurde die Automatisierung von Arbeitsschritten, die Unterstützung durch Maschinen und das effizientere Arbeiten. Einige TeilnehmerInnen nannten als Idealfall zudem die Verbesserung der Work-Life-Balance. Vereinzelt wurde angegeben, dass im Idealfall der Fokus eher auf der Zusammenarbeit mit Menschen anstatt mit Maschinen liegt.
In Bezug auf die Frage nach der „Horrorvision“ von der „Zukunft der Arbeit“ wurde am häufigsten die zunehmende Automatisierung von Arbeitsschritten und ein damit möglicherweise einhergehender Jobverlust genannt. Ebenfalls häufig genannt wurde der Fachkräftemangel in Bezug auf neue Technologien, sowie die Horrorvorstellung, dass der Mensch Sklave der Maschinen werden könnte. Einige TeilnehmerInnen gaben als Antwort auf die Frage eine ständige Erreichbarkeit und schlechtere Work-Life-Balance an. Vereinzelt wurde die unpersönliche Kommunikation mit Kollegen und Kunden, sowie Bedenken zur Datensicherheit angegeben. Drei Unternehmen gaben an, keine Horrorvorstellungen von der „Zukunft der Arbeit“ zu haben. Zwei TeilnehmerInnen machten keine Angabe.
Wenn die Perspektive der positiven User Experience eingenommen und entsprechendes Wissen angewendet wird, ergeben sich neue, faszinierende Möglichkeiten, Arbeit positiv zu gestalten. Die von den TeilnehmerInnen genannten Idealvorstellungen können umgesetzt und das Eintreten der „Horrorszenarien“ vermieden werden. Besonders bei der Entwicklung neuer technischer Lösungen, wie im Bereich der Künstlichen Intelligenz oder Robotik, ist es wichtig, von Beginn an nutzerzentriert zu arbeiten, um eine einfache Nutzung und ein positives Erleben zu ermöglichen.
Findet das Thema “Zukunft der Arbeit” in kleinen und mittleren Unternehmen bereits Anwendung?
Bei der Frage, was derzeit im Unternehmen zum Thema „Zukunft der Arbeit“ unternommen wird, gaben die meisten Teilnehmenden an, dass es diesbezüglich keine Aktivitäten gibt. Dementgegen gab es jedoch auch viele Unternehmen, in denen das Thema bereits Anwendung findet. Am häufigsten wurde dabei angegeben, dass im Unternehmen derzeit die Digitalisierung von Daten und Prozessen stattfindet. Einige Teilnehmende nannten darüber hinaus die Verwendung neuer Technologien, sowie die Möglichkeit im Home Office zu arbeiten und sich die Arbeit flexibel einteilen zu können. Ein großer Anteil der TeilnehmerInnen gaben zudem auch an, dass in ihrem Unternehmen derzeit Informationen über das Thema „Zukunft der Arbeit“ eingeholt werden. Vereinzelt wurde angegben, dass derzeit Schulungen und Feldversuche zu dem Thema durchgeführt werden, dass ihr Unternehmen wächst und Prozesse durch Expertenbegleitet werden. Vier Teilnehmende beantworteten die Frage nicht.
Hinsichtlich der Frage, wie sich das Unternehmen bzw. die Prozesse im Unternehmen in den letzten 5 Jahren durch die Digitalisierung verändert haben, wurden am Häufigsten die schnelleren und vereinfachten Abläufe genannt. Einige Teilnehmende nannten hingegen auch, dass sich nur wenig bis nichts verändert hat. Vereinzelt wurde angegeben, dass das Unternehmen wächst und die Digitalisierung im Unternehmen nur langsam voran geht. Drei Teilnehmende gaben auf die Frage keine Antwort. Das Ergebnis der Umfrage zeigt, dass kleine und mittlere Unternehmen überwiegend von positiven Veränderungen durch die Digitalisierung betroffen sind, auch wenn diese bisher teilweise nur langsam vorangingen.
Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum
Im Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Usability bieten wir kleinen und mittleren Unternehmen ein vielfältiges, kostenfreies Unterstützungsangebot zu den Themen Usability, User Experience sowie weiteren UUX-Themenfeldern an. So besteht unter anderem die Möglichkeit in einem gemeinsamen Pilot- bzw. Umsetzungsprojekt anhand unternehmensspezifischer Fragestellungen die Potentiale der UUX-Themen, wie beispielsweise „Zukunft der Arbeit“, kennenzulernen und zu erproben. Interessierte Unternehmen können sich hier für ein gemeinsames Pilot- bzw. Umsetzungsprojekt an Doris Janssen wenden.
16.05.19