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Dr. Kim Lauenroth von der adesso AG hat den Eröffnungsvortrag der Fachtagung Mission UUX am 18. Juni 2019 bei der Nordakademie gehalten. Er hob hervor, dass Digitale Transformation gestaltet werden muss. Die gerade in der Diskussion befindliche neue Disziplin Digital Design soll sich dieser Aufgabe annehmen und dabei wichtige Prinzipien des Bauhauses fortführen.

In seinem Vortrag machte Dr. Kim Lauenroth von der adesso AG deutlich, dass unterschieden werden muss zwischen Digitalisierung und digitaler Transformation. Digitalisierung meint oft nur den Ersatz analoger Medien durch digitale Medien, so wie die Vinyl-Platte ersetzt wurde durch die CD mit all den funktionalen Erweiterungen, die sie mit sich brachte, wie z.B. das einfache Springen von Track zu Track. Wenn heute von Digitalisierung gesprochen wird, ist eher digitale Transformation gemeint. Mit beispielsweise iTunes oder Spotify ist nicht einfach Musik digitalisiert worden. Es sind völlig neue Geschäftsmodelle entstanden, bei denen Musik abonniert wird und Hörgewohnheiten analysiert werden, welche dann die Musikauswahl mitbestimmen.

Für Kim Lauenroth besteht die Gestaltungsaufgabe in zwei Ebenen. Die erste Ebene bildet ab, was die nutzenden Personen erleben. Dazu gehört die Gestaltung der Interaktionen, den Zugang zu Funktionen, die die Nutzenden unterstützen sowie verschiedene wahrnehmbare Qualitäten, wie beispielsweise Geschwindigkeiten beim Herunterladen oder die Ästhetik. Die zweite Ebene liegt „darunter“ und ist für die Nutzenden nicht direkt wahrnehmbar. Hier geht es um die technischen Maßnahmen, die das Erlebnis indirekt prägen. Dazu gehören Algorithmen und technische Dienstleistungen, die im Hintergrund laufen. Da diese zweite Ebene sich auf die wahrnehmbare Ebene auswirkt, muss sie systematisch mit entworfen werden.

Zusammen mit dem Arbeitskreis Digital Design des Bitkom fordert er die neue Disziplin Digital Design, die sich der Gestaltung der digitalen Transformation annimmt. Er beruft sich dabei auf das Bauhaus. Bei der Gestaltung von Produkten ging das Bauhaus von den zugrundeliegenden Materialien aus und entwarf dann bis hin zu der wahrnehmbaren formalen Gestaltung. In Anlehnung an das Bauhaus vergleicht er Gestalter des Digital Designs mit Architekten im Bauwesen, denn diese tragen die Verantwortung für die Gesamtgestaltung eines Gebäudes und setzen sich mit den weiteren am Bau beteiligten Disziplinen auseinander.

In der Diskussion im Anschluss an seinen Vortrag betonte Kim Lauenroth, dass die grundlegende Haltung des Digital Designers die der menschzentrierten Gestaltung ist. Digitale Transformation muss demnach den Bedarfen und Bedürfnissen des Menschen dienen.

 

Die Folien des Vortrags von Dr. Kim Lauenroth stehen hier zur Verfügung.


22.07.19

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