Seit Ende des vergangenen Jahres kooperiert das Mittelstand 4.0 - Kompetenzzentrum Usability mit dem Kompetenzzentrum Darmstadt. Das Institut für Arbeitswissenschaft (IAD), das Teil des Kompetenzzentrums Darmstadt ist, beschäftigt sich unter anderem mit Arbeitsgestaltung und -organisation, Mensch-Technik-Interaktion sowie Produktionsergonomie und bildet damit eine thematische Schnittmenge mit dem Schwerpunktthema „Zukunft der Arbeit“ der Region Süd des Kompetenzzentrums Usability.
Das Kompetenzzentrum Darmstadt betreibt als Unterstützungsangebot für kleine und mittlere Unternehmen unter anderem die Lernfabrik CiP (Centrum für industrielle Produktion), die auch im Rahmen der Kooperation mit dem Kompetenzzentrum Usability zum Einsatz kommt. Ganz konkret steht bei der Kooperation ein Werkerassistenzsystem im Fokus, für welches Gestaltungsansätze für positive Erlebnisse ausgearbeitet werden sollen. Das Werkerassistenzsystem unterstützt mit einem Pick-by-Light-Verfahren, sowie Anzeigen auf einem Touchscreenbildschirm Produktionsmitarbeiter bei der Montage von komplexen, sicherheitskritischen und / oder variantenreichen Produkten.
Das Projekt folgt dem Ansatz der menschzentrierten Digitalisierung: Um Ansatzpunkte für positive Erlebnisse bei der Arbeit mit dem Werkerassistenzsystem zu identifizieren, wurde eine Erlebnispotentialanalyse durchgeführt. Hierzu besuchten die Expertinnen des Kompetenzzentrum Usability die Kollegen des Kompetenzzentrums Darmstadt im CiP, um das Werkerassistenzsystem kennenzulernen.
Im ersten Schritt führten die ExpertInnen der Kompetenzzentren eine Nutzungskontextanalyse für das Werkassistenzsystem durch. Eine Nutzungskontextanalyse dient zur Entwicklung eines umfassenden Verständnisses für die Nutzer eines Systems und deren Aufgaben. Sie beinhaltet eine umfangreiche Erhebung der Produkteigenschaften (hier: Eigenschaften des Werkerassistenzsystems), Merkmale der relevanten Nutzergruppe(n) (hier: Montagemitarbeiter), eine Definition und Beschreibung zentraler Aufgaben, die mit dem Produkt ausgeführt werden (hier: Montage eines Elektro-Getriebemotors) sowie der Eigenschaften der Nutzungsumgebung (hier: Fertigungslinie in Produktionshalle).
Anschließend wurde anhand eines Fragenkatalogs für die definierten Teilaufgaben das jeweilige Erlebnispotential ermittelt. Im nächsten Schritt sollen Anfang 2020 in einer gemeinsamen Ideation-Sitzung Gestaltungskriterien für positive Erlebnisse bei der Arbeit mit dem Werkerassistenzsystem entwickelt werden.
31.01.20