Ende letzten Jahres war es noch ganz weit weg - auf der anderen Seite der Erde. Und plötzlich ist es da. Ich stehe vor leeren Supermarktregalen. Keine Nudeln, kein Reis, kein Mehl. Ich nehme die letzte Packung Toilettenpapier und hoffe das wir noch genügend Haferflocken für den Brei meines kleinen Sohnes daheim haben. Die gibt es nämlich auch nicht mehr.
Eine Woche später heißt es Grenzen zu, KiTas, Schulen und Spielplätze geschlossen, Homeoffice. Das komplette öffentliche Leben wird für die Sicherheit runtergefahren. Es ist gut, dass die Regierungen jetzt reagieren, um die Infektionsketten zu unterbrechen und die Intensivstationen nicht zu überlasten. Aber es ist doch auch eine erhebliche Einschränkung des Lebens. Oder wie geht es Ihnen?
Was aber auch passiert - ich spreche plötzlich ganz offen mit Leuten auf der Straße – im 2 Meter Abstand - wie es mir gerade geht, ich fühle mich in dem Chaos mit Ihnen verbunden. Fremde Menschen kaufen für Nachbarn aus dem Risikogruppen ein. Man tauscht Mehl, Hefe und Toilettenpapier. Es gibt auf einmal auch Nachbarschaftshilfe in anonymen Großstadthäusern. Auch zeigt sich die Solidarität der Menschen, indem Mieten für kleine Cafés und Unternehmen erlassen werden.
Und die Natur blüht nicht nur wegen des Frühlings wieder auf. In Venedig ist das Wasser auf einmal wieder klar und erste Delfine wurden dort gesichtet. Läuft man derzeit durch Stuttgart um einzukaufen, hat man nicht das Gefühl in einer Feinstaubwolke zu ersticken. Man kann in Hohenheim im Park spazieren gehen ohne die ohrenbetäubenden Starts und Landungen der Flugzeuge zu hören. Die Krise erweist sich wirksamer als manche Demonstration für den Klimawandel. Erst durch das reale Erleben der möglichen Veränderungen, wird uns der Einfluss unseres Handelns und Wirkens auf die Natur bewusst. Ich hoffe, dass das nach der Krise so manche Einsicht bleibt.
Aber bleiben wir mal realistisch. Es wären tatsächlich viele positive Auswirkungen nach der Pandemie möglich, wenn wir z.B. alle daheimblieben, im Homeoffice arbeiten und nicht in den Urlaub fahren würden. Doch führt es eben auch zur Isolation alter Menschen, vor allem kleine Unternehmen und Cafés verlieren ihre Existenzgrundlage und bei so manchem kommt es zum Lagerkoller daheim. Denn Arbeiten im Homeoffice mit gleichzeitiger Kinderbetreuung ist kein Kinderspiel.
Meiner Meinung nach steckt in jeder Krise jedoch auch ein großes Potential für Veränderungen, die vorher noch nicht einmal gedacht werden konnten. Meine Frage ist nun an Sie – wie können wir positiven Effekte aus der Krise mitnehmen ohne erhebliche Einschränkung im gesellschaftlichen Leben anordnen zu müssen? Was denken Sie? Und was hat sich bei Ihnen selbst verändert – denken Sie ihr Leben und ihr Unternehmen noch einmal grundsätzlich neu? Ich würde mich freuen, ihre Erfahrungen und Meinungen dazu zu hören.
Wir sind auch gerade an unseren Schreibtischen und tüfteln - wie wir unser Leben positiv verändern können, wie wir bei der Entwicklung von neuartigen Produkten und Services das Spagat schaffen können zwischen menschlichen Bedürfnissen, Gesundheit, Natur, Technik und Wirtschaft. Unser Innovationsansatz Building Ideas basierend auf Tools wie Design Thinking und Lego®Serious Play® hilft uns dabei. Er hilft uns ausgehend vom Menschen und seinen Bedürfnissen nach z.B. Sicherheit, Verbundenheit und Einfluss innovative Produkte und Services zu entwickeln. Durch die Ansprache der Bedürfnisse können bei möglichen Nutzenden positive Emotionen ausgelöst werden, was wiederum dazu führt, dass sie die Produkte und Services mögen, kaufen und weiterempfehlen. Alle wichtigen menschlichen Bedürfnisse für die Gestaltung finden Sie in unserem Bedürfnisfächer - https://www.kompetenzzentrum-usability.digital/angebote/materialien/werkzeugkasten?pagenr=11#compilationObject_1975 -
Und vielleicht wird hierdurch ja eine nachhaltige Veränderung z.B. im Verhalten der Menschen möglich.
Und wenn Sie nun ins Überlegen gekommen sind, wie Sie vielleicht gemeinsam mit uns solche Ideen im Homeoffice entwickeln wollen, verweise ich hier auf einen Artikel von uns in den kommenden Tagen über mobiles kreatives Arbeiten u.a. mit unserem PopUP-Toolkit – https://www.kompetenzzentrum-usability.digital/angebote/umsetzungsprojekte/umsetzungsprojekt-popup-toolkit-kreativitaetsraum-zum-mitnehmen/popup-toolkit-ein-kreativitaetsraum-zum-einpacken-und-mitnehmen – der mobile kreative Raum für zuhause und unterwegs.
Es sind schwere Zeiten – ganz klar - und ich hoffe, dass wir alle gesund bleiben.
26.03.20