Hintergrund
DEMOS entwickelt die Software demosplan, die dazu dient, Beteiligungsprozesse in der Stadt- und Raumplanung transparent und digital zu gestalten. Damit wird nicht nur die Beteiligung von Bürger*innen und Trägern öffentlicher Belange an Planungen und Entscheidungen vereinfacht, sondern es lassen sich auch bestehende analoge Prozesse digitalisieren und bspw. die Erarbeitung eines Bebauungsplans oder Raumordnungsplans signifikant verkürzen. Für eine zukunftsorientierte Stadtplanung ist es erforderlich, auf alle benötigten Daten digital zuzugreifen und sie effizient verarbeiten zu können. In demosplan verwendete KI-Komponenten unterstützen hierbei u. a. die Digitalisierung und Abwägung von Stellungnahmen in Beteiligungsverfahren. Neben der Digitalisierung von Beteiligungsprozessen kann auch die Ausarbeitung von Plänen signifikant beschleunigt werden. Aktuell gibt es in Deutschland etwa 500.000 Bebauungspläne, die beschreiben, wie eine Fläche genutzt werden darf. Diese lassen sich mithilfe intelligenter Algorithmen analysieren, um neue räumliche Anforderungen zu identifizieren und digitale Lösungen zu schaffen. Auf diese Weise können beispielsweise in der Stadtplanung nachhaltige Verkehrskonzepte geplant, simuliert und realisiert werden.
Zielstellung
Das Ziel des Umsetzungsprojektes bestand darin, nutzerzentrierte Gestaltungsmethoden besser in den agilen Entwicklungsprozess von DEMOS zu integrieren. Hierfür sollte ein umfangreicher Wissenstransfer im Zuge eines Train-the-Trainer-Konzepts zu nutzerzentrierten Gestaltungsmöglichkeiten und Usability-Tests durchgeführt und praktisch erprobt werden.
Vorgehen
Den Auftakt des Projektes bildete ein Kick-off-Meeting, in dem ein gemeinsames Verständnis für Agilität geschaffen wurde. Dabei wurde auch erörtert, an welchen Stellen im Unternehmen agil gearbeitet wird. Ergänzt durch bereits vorhandene Dokumentationen konnte der aktuell bestehende agile Entwicklungsprozess spezifisch erfasst werden, woraus sich Anhaltspunkte für die Integration von Usability-Maßnahmen gewinnen ließen. Hiervon ausgehend wurde analysiert, welche UUX-Maßnahmen DEMOS bereits anwendet und wie diese und weitere tiefer integriert für die Systementwicklung in Betracht kommen. Die Wahl fiel auf Usability-Tests mit der Methode des Lauten Denkens, die auch remote durchführbar sind, so dass der aktuellen Pandemie-Situation Rechnung getragen werden kann. Im nächsten Schritt wurden drei ausgewählte Mitarbeitende nach dem Train-the-Trainer-Konzept nicht nur unterstützt, Nutzertests eigenständig vorzubereiten, durchzuführen und auszuwerten, sondern auch wie ihr Wissen im Unternehmen weitergegeben werden kann. Das Training wurde in Form regelmäßiger Online-Sprechstunden mit praktischer Anwendung der Methodik für ausgewählte Funktionen von demosplan begleitet.
Ergebnis
Durch das Umsetzungsprojekt wurden Mitarbeitende des Unternehmens tiefergehend trainiert, eigenständig Usability-Tests vorzubereiten, durchzuführen und auszuwerten. Mit diesem Wissen sind sie in der Lage, firmenintern weiteren Wissenstransfer zu leisten und ihren Kolleg*innen Kenntnisse zu Usability-Maßnahmen zu vermitteln. Wie Rückmeldungen aus dem Unternehmen zeigen, werden solche Tests mehr als zuvor als zielführend und gewinnbringend für eine nutzerzentrierte Entwicklung von demosplan eingeschätzt. Deshalb wird angestrebt, sie zukünftig in die Systementwicklung systematischer zu integrieren und zu einem Bestandteil der agilen Prozesse zu machen. Dafür werden entsprechende Kapazitäten bei Mitarbeitenden freigestellt und Evaluationstermine in der Projektplanung vorgesehen.
Meinungen
„Durch die Zusammenarbeit konnte unser Wissen hinsichtlich Usability-Testing geschärft und vertieft werden. Wir haben gelernt, wie Usability-Testing von komplexen User Flows optimal vorbereitet und durchgeführt werden kann. Wir fühlen uns jetzt mehr als zuvor in der Lage, UUX-Methoden systematisch in unseren Sprint-Prozess einzuplanen.“
Ronja Schott, Product Owner & Produktmanagement
DEMOS E-Partizipation GmbH