Agilität verspricht innovative Produktlösungen, eine hohe Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit, schnell implementierte, gut funktionierende Software und ein Entwicklungsvorgehen, das zukunftsfähig ist und ganz offensichtlich im Trend liegt. Die Vorteile stellen sich allerdings nicht automatisch ein, wenn agile Arbeitsweisen eingeführt und praktiziert werden. Agilität lebt nicht allein durch Methoden und Werkzeuge, sondern durch ein agiles Mindset, das von allen Mitarbeitenden verinnerlicht und geteilt wird. Typische Probleme in der Umsetzung von Agilität im Bereich Softwareentwicklung, wie z.B. fehlende Unterstützung durch das Management oder Reibungsverluste zwischen Konzeption und Implementierung, lassen sich u. a. dadurch erklären, dass keine gemeinsam geteilten Einstellungen, Werte und Normen vorliegen oder sie nicht umgesetzt und gelebt werden.
In diesem Workshop wurde zunächst die Einstellung aller Teilnehmenden zum Begriff “Agilität” abgefragt. Hier zeigten sich die typischen Begrifflichkeiten, wie Flexibilität, schnelle Anpassbarkeit und Lernen, aber auch Aspekte, die eher Fragen stellen oder auf Negatives hindeuten, wie beispielsweise Buzzword, Unsicherheit und Stress.
Anschließend gab es eine Kurzeinführung zu Agilität durch Dr. Michael Minge. Vor allem die Zielstellung und die unterschiedlichen Vorgehensmodelle von agiler Arbeitsweisen kamen zur Sprache. In diesem Block sammelten die Teilnehmenden außerdem agile Elemente, Verhaltensweisen und Rituale, die sie aus der täglichen Praxis kennen bzw. einsetzen. Typische Probleme und Barrieren in der Umsetzung dieser Elemente wurden besprochen und diskutiert.
Mit einer interaktiven Übung, dem agilen Schiffefalten, übernahm Dr. Julia Vowinkel von der HTW den zweiten Teil des Workshops, in dem es um das Fundament agiler Arbeitsweisen geht, nämlich Werten, Einstellungen und dem sogenannten Mindset. Es wurden charakteristische Werte gesammelt und mit konkreten Praktiken in Verbindung gebracht. Zudem wurden die meist sehr global formulierten Werte in einer abschließenden Übung auch relativ formuliert, mit dem Ergebnis, dass jeder Wert, wie z.B. “Vertrauen” auch immer einen ebenso positiv besetzten Gegenpol aufweist, wie in diesem Beispiel “Vorsicht”.
Die letzte Abfrage, mit welchen Aspekten agile Arbeitsweisen nach dem Workshop assoziiert sind, zeigte, dass Teilnehmende viele Inspirationen mitgenommen haben, sie Freude am Workshop hatten und für das Thema stark motiviert worden sind. Allen Teilnehmenden wurden die Materialien sowie Zusatzliteratur zur Verfügung gestellt.
01.07.19
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