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Im November 2020 wurde das KI-Pilotprojekt mit Business-Coach Lena Soukup abgeschlossen. Darin wurde mit den Methoden des Scenario-Based Design und dem KI-Service-Blueprint ein Konzept für einen digitalen, intelligenten Assistenten als Herausforderer und Coach für Führungskräfte entwickelt.

Ziel des KI-Pilotprojekts mit Coach Lena Soukup war es, einen intelligenten „Digital Leadership Assistant“ (DLA) als Herausforderer und digitalen Coach für Führungskräfte im Arbeitsalltag zu entwerfen. Der DLA sollte ursprünglich vor allem dabei helfen, das eigene Denken und Handeln zu reflektieren. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) stand zu Beginn des Projekts als Idee im Raum, um gerade die individuelle Unterstützung von Führungskräften zu ermöglichen, doch die genauen Funktionen und KI-Fähigkeiten des Systems sollten im Rahmen des Projekts menschzentriert entworfen werden.

Als Methode für die Ideenfindung wurden zunächst Aktivitätsszenarien entwickelt und mit Führungskräften diskutiert – dazu berichteten wir hier. Als nächster Schritt sollten die überarbeiteten Aktivitätsszenarien in die Erstellung eines KI-Service-Blueprints einfließen. Im Rahmen eines KI-Service-Blueprint-Workshops wurde in einem Team aus UUX-Experten, KI-Experten und Nutzenden alle Nutzungsschritte eines KI-unterstützten Systems in der Tiefe analysiert: Wie soll jeweils die Aufgabenteilung zwischen Mensch und KI aussehen, welche externen Materialien und Hilfsmittel werden benötigt, wie muss die Benutzerschnittstelle gestaltet sein und welche Systeme werden im Hintergrund benötigt?

Je nach Komplexität des Systems kann ein solcher Workshops zwischen 2 – 4 Stunden Zeit erfordern. So viel Zeit stand in diesem Fall mit der Zielgruppe Führungskräfte allerdings nicht zur Verfügung. Für die Anwendung in diesem Projekt musste die Methode daher ausnahmsweise in einer etwas angepassten, kürzeren Version durchgeführt werden. Die Idee war es, den KI-Service-Blueprint schon im Vorfeld des Workshops auf Basis der zuvor erarbeiteten Aktivitätsszenarien möglichst weit zu entwickeln, um dann im Workshop mit den Führungskräften Feedback einzuholen und gezielt Änderungen vorzunehmen. Der zeitliche Rahmen für den Workshop konnte so auf rund 1,5 Stunden festgelegt werden.

Im Online-Workshop mit den Führungskräften über Zoom wurde der auf dem Kollaborationstool Conceptboard vorbereitete KI-Service-Blueprint dann fast komplett durchgearbeitet. Dabei wurden viele Korrekturen vorgenommen, neue Ideen gesammelt und Prioritäten gesetzt. So wurde zum Beispiel die KI-unterstützte Vermittlung von Coaches und „Business-Buddys“ (andere Nutzende als Austauschpartner) als besonders wertvoll empfunden. Die KI könnte dazu auf Daten eines vorangestellten Persönlichkeitstests, explizit genannte Interessen und Herausforderungen, aber auch auf das Nutzungsverhalten der Führungskräfte selbst als Datengrundlage zurückgreifen.

„Ein Ergebnis aus den Aktivitätsszenarien war, dass wir die Grundidee in einen größeren Gesamtrahmen stellen müssen, um einen Mehrwert für die Nutzenden zu schaffen. Der KI-Service-Blueprint war dafür eine sehr hilfreiche Methode. Die Idee, anhand der User Journey die Nutzung Schritt für Schritt darzustellen und damit jede Funktion klar aufzuschlüsseln, hat für Transparenz gesorgt und den Gestaltungsrahmen erweitert.“ - Lena Soukup

Durch die Anwendung der Methode wurden viele mögliche Anwendungsgebiete für KI innerhalb der User Journey identifiziert und ein grobes Gerüst für die Umsetzung des DLAs geschaffen. Als nächste Schritte nach dem KI-Pilotprojekt sollen der erste Entwurf des KI-Service-Blueprints mit weiteren Führungskräften validiert und somit einige KI-Funktionen für die Umsetzung priorisiert werden. Letzteres könnte zum Beispiel im Rahmen einer Proof-of-Concept-Untersuchung passieren, die auch im KI-Trainer-Programm angeboten wird.

Die letzten Worte zum nun abgeschlossenen Projekt möchten wir aber Lena Soukup überlassen:

„Mein Fazit ist, dass die Vorgehensweise einen sehr großen Mehrwert liefert. Die Erkenntnisse aus den einzelnen Methoden, der Unterstützung und dem Austausch mit den Nutzenden haben die ursprüngliche Idee sehr stark angereichert und ein greifbares Produkt entstehen lassen. Und zusätzlich macht es viel Freude, ein Produkt so zu entwickeln!“


12.01.21

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