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Im Kick-Off des Pilotprojekts mit iT Engineering Software Innovations sowie im ersten gemeinsamen Workshop am 13. April ging es darum, Methoden zu finden und zu erproben, die eine gute Grundlage für die Erhebung der Datennutzung bei Kundenunternehmen bilden können. Das Ziel ist es, eine neue Methode aus der Kombination von Kontextsitzung und Scenario-Based Design zu schaffen, die den Anforderungen des Datenzeitalters gerecht wird.

Daten gelten als das Öl des 21. Jahrhunderts. Folgt man dieser Metapher, so könnte man das Unternehmen iT Engineering Software Innovations (nachfolgend iTE SI) als aufstrebenden Hersteller von Bohrtürmen ansehen. Tatsächlich entwickelt iTE SI Software zur Erkundung und Sammlung von Maschinendaten. Doch jeder Kunde hat andere Maschinen und individuelle, technische Infrastrukturen. So muss bei der Gestaltung und Einrichtung der Software-Komponenten auf viele Details geachtet werden und gleichzeitig eine große Varianz abgedeckt werden können. Deshalb ist es wichtig, die Erhebung der maschinen- und datenbezogenen Infrastruktur zu vereinheitlichen und dabei gleichzeitig ein Verständnis dafür zu gewinnen, was die Kunden mit den Daten gerne machen würden. Entsprechend ist der Fokus des gemeinsamen Pilotprojekts von iTE SI mit dem Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Usability darauf ausgelegt.

Beim Kick-Off des Pilotprojekts am 29. März wurde die Idee diskutiert, sich mit einer Kombination aus Kontextsitzung und Scenario-Based Design an diese Herausforderung heranzuwagen. Die Kontextsitzung ist eine bewährte Methode (dokumentiert von Thomas & Bevan, 1996), die darauf abzielt, den aktuellen Nutzungskontext eines Produkts in einem Unternehmen zu erheben. Sie wird mit verschiedenen Nutzenden bzw. deren VertreterInnen und Stakeholdern durchgeführt und umfasst eine allgemeine Beschreibung des Produkts, die Charakterisierung seiner relevanten Nutzergruppen, deren Aufgaben und Arbeitsumgebung. Der Entstehungszeit dieser Methode ist natürlich geschuldet, dass sie noch keine datenbezogenen Informationen erfasst.

Auch das Scenario-Based Design (nach Carroll & Rosson, 2002) ist eine schon lang etablierte Vorgehensweise, die in verschiedenen Phasen der Gestaltung genutzt werden kann, nämlich von der Nutzungskontextanalyse (Problemszenarien) über den Entwurf von Lösungen (Aktivitätsszenarien) bis hin zur detaillierten Ausarbeitung von User Interfaces und Interaktionen (Informationsszenarien und Interaktionsszenarien). Besonders interessant für das Pilotprojekt sind die ersten beiden Typen von Szenarien, die Problem- und Aktivitätsszenarien. Denn mit ersteren lassen sich z. B. der Ist-Zustand und Probleme der Datennutzung in einem Unternehmen erfassen, während letztere genutzt werden können, um die Anforderungen und Wünsche in Hinblick auf die zukünftige Datennutzung zu beschreiben.

Diese beiden Methoden, also die Kontextsitzung und das Scenario-Based Design mit seinen ersten zwei Phasen, wurden beim ersten Workshop mit iTE SI am 14. März mit VertreterInnen aus Projektmanagement und Entwicklung ausprobiert. Dabei wurden einige für das Projektziel noch fehlende Informationsebenen in der Kontextsitzung festgestellt, nicht benötigte Informationsebenen gekürzt und letztlich auch die Problem- und Aktivitätsszenarien als sinnvolle Ergänzung für die Methode angesehen. Im weiteren Verlauf des Pilotprojektes wird deshalb eine neue Vorlage für die angepasste Kontextsitzung erstellt und erprobt.

Diese Kombination der Methoden wird sich damit natürlich auch vom ursprünglichen Zweck der Kontextsitzung, der umfassenden Erhebung des Ist-Zustandes, entfernen und den Nutzungskontext nicht auf dem gleichen Detailgrad erfassen können – doch sie könnte einen ersten Schritt in Richtung einer neuen Analyse-Methodik für das Datenzeitalter darstellen.


16.04.21

Kontakt

Manuel Kulzer

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