Um für die Abonnenten von Sportvereinen auf Facebook eine positive UX gestalten zu können, war es zunächst wichtig, ihre Bedürfnisse hinsichtlich Vereinen kennenzulernen. Daher wurden im Rahmen der User Research (Nutzerforschung) unterschiedliche Methoden durchgeführt, um mehr über ihre Wünsche und Interessen zu erfahren. Dabei hat sich herausgestellt, dass im Verein das Bedürfnis nach Gemeinschaft und Verbundenheit zu Gleichgesinnten im Vordergrund steht. Der Leistungsgedanke und das Interesse am Wettbewerb sind hingegen meist zweitrangig. Dies ist eine aufschlussreiche Erkenntnis, da deinklub bislang hauptsächlich leistungsbezogene Beiträge, z. B. Spielergebnisse, für die Sportvereine gepostet hat. Mehr zur Vorgehensweise bei der User Research finden Sie hier.
Um dem starken Bedürfnis nach Gemeinschaft gerecht zu werden, wurden das bisherige Konzept der Facebook-Beiträge angepasst und neue entwickelt. Dabei war es stets das Ziel, die „Persönlichkeit“ des Vereins besser herauszustellen. Dies wirkte sich beispielsweise auf die häufig auftretende Beitragsart der Spielergebnisse aus. Bislang wurde dazu meist eine Grafik gepostet, die das Endergebnis einer Partie in großen Zahlen auf einem Hintergrund mit Vereinsfarben zeigte. Der Erkenntnisse aus der User Research nach, sollte das Endergebnis hingegen auf einem Foto von jubelnden Spielern des jeweiligen Spiels platziert werden, sodass Freude und Zusammenhalt der Mannschaft spürbar werden. Das Endergebnis selbst tritt dabei in den Hintergrund.
Aus den Bedürfnissen, die aus der User Research abgeleitet wurden, ergaben sich aber auch neue Themen, die in den Beiträgen behandelt werden sollten, wie beispielsweise das Thema der Transparenz in Entscheidungen und Verantwortlichkeiten im Verein. Dies könnte mit Beiträgen über Vorstandsmitgliedern in Form von Interviews oder Steckbriefen abgedeckt werden.
Für deinklub ergeben sich aus den Erkenntnissen des Pilotprojekts Veränderungen. Bisher konnten sie die Inhalte für ihre Kunden problemlos unabhängig von ihnen, also aus der Ferne, erstellen. Doch jetzt stellt sich die Frage, wer für die zukünftigen Beiträge beispielsweise Interviews durchführt oder Fotos von den Spielen erstellt. deinklub sollte daher sein Angebot überdenken und entweder selbst vor Ort sein oder mit den Vereinen zusammenarbeiten, um passendes Material für die Beiträge zu sammeln. Dementsprechend muss das Geschäftsmodell von deinklub erweitert werden. Das Angebot zu Facebook-Postings muss um individuelle Beiträge ergänzt werden, die Leistungen wie die Aufnahme von Fotos vor Ort oder das Durchführen von Interviews enthalten.
Außerdem sollte das Angebot soweit wie möglich an jeden Verein anpassbar sein und eventuell Schulungen oder Workshops zu Social Media oder auch individuelle Betreuung zur Erstellung von Content beinhalten.
Die Gründer von deinklub zeigen sich diesen Veränderungen gegenüber aufgeschlossen und freuen sich über die Einblicke und Empfehlungen, die sie während des Projekts sammeln konnten. Bis Ende des Jahres werden deinklub zufolge die ersten Empfehlungen in die Tat umgesetzt werden.
Insgesamt zeigt das Projekt die Notwendigkeit der User Research für die Gestaltung eines Produktes auf, das den Bedürfnissen seiner Nutzer gerecht werden soll. Diese Vorgehensweise konnte deinklub während der Zusammenarbeit nähergebracht werden.
29.10.19