UUX erklärt
Ihre Vorteile
Die Digitalisierung fordert insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen, aber auch Startups heraus. Digitale Produkte werden häufig technikorientiert entwickelt und werden vom Nutzer bei der tatsächlichen Nutzung nicht gut angenommen. Dies lässt sich durch Usability- und User Experience-Methoden deutlich verbessern und führt zu einem Wettbewerbsvorteil. Der Fokus auf den Nutzer und die Nutzungssituation und die hieran orientierten Produktlösungen führt zu Produktivitätssteigerung und dementsprechenden Marktvorteilen für das Unternehmen. Hierbei ist besonders die frühe Einbindung von Usability und User Experience in den Entwicklungsprozess von Vorteil, da nachträgliche Entwicklungskosten vermieden werden können. Kleine und mittelständische Unternehmen sowie Startups müssen unterstützt werden, den Nutzer von vorn herein mit einzubeziehen und sich somit weg von einer technikorientierten Gestaltung hin zu einer menschzentrierten Gestaltung zu entwickeln.
Was versteht man unter Usability?
Usability bezieht sich vor allem auf das Interaktionsverhalten. Es geht darum, dass Nutzer Ziele erreichen wollen und hier ist wichtig, dass sie diese genau und vollständig (effektiv) sowie mit einem angemessenen Aufwand (effizient) erreichen können und so die Interaktion als zufriedenstellend erlebt wird. Ein häufig vergessener, aber sehr wichtiger Aspekt der Usability-Definition ist der Nutzungskontext. Interaktion findet immer vor dem Hintergrund dessen statt, welche Nutzer was mit einem Produkt in welcher physischen und sozialen Umgebung machen wollen. Dieses Zusammenspiel von Nutzer, Aufgabe und Umgebung bezeichnet der Nutzungskontext. Das Ideal von Usability-Aktivitäten ist „intuitive Nutzung“. Damit ist gemeint, dass Nutzer einfach ihr gesamtes schon bestehendes Wissen nutzen und dieses unbewusst anwenden können (Mohs et al., 2006). Dies bedeutet, Nutzer müssen nicht mehr über die Interaktion nachdenken, sondern nutzen das Produkt einfach zu dem, was sie machen wollen.
Was versteht man unter User Experience?
User Experience, so wie sie in der Norm DIN EN ISO 9241 Teil 210 (2020) verstanden wird, umfasst nicht nur die Interaktion mit dem Produkt selbst, sondern auch die subjektiven Eindrücke des Nutzers, die Erwartung an die Nutzung sowie die Reflexion der Nutzung im Nachgang. Zudem steht nicht das einzelne Produkt im Vordergrund, sondern alles, was im Zusammenhang mit dem Produkt genutzt wird, wie z.B. die Verpackung, das Produktforum im Internet, der Produktsupport.
Es wird also der Blick über die reine Interaktion mit dem Produkt geweitet und das subjektive Erlebnis des Nutzers einbezogen. Allerdings ist die Usability immer noch eine zentrale Komponente dieses User-Experience-Verständnisses.
Positive User Experience fokussiert auf die emotionale Seite des Nutzererlebnisses und hier auf die positiven Emotionen. Dass positive User Experience von positiven Emotionen geprägt wird, machte Marc Hassenzahl in seiner Definition der User Experience sehr klar (Hassenzahl, 2008). Pieter Desmet hat die Bedeutung positiver Emotionen, die Nutzer mit Produkten erleben können, genauer untersucht und 25 positive Emotionen identifiziert, die relevant für Technologieerlebnisse sind (Desmet, 2012). Die entscheidende Frage ist: wie entstehen positive Emotionen?
Hassenzahl (2008) erklärte, dass sich positive Emotionen einstellen, wenn psychologische Bedürfnisse erfüllt werden. Wichtig zu verstehen ist, dass psychologische Bedürfnisse bei jedem Menschen vorhanden sind und erfüllt werden können. Es handelt sich also nicht um sogenannte „User Needs“, also Anforderungen oder Bedarfe, die das bezeichnen, was Nutzer sich von einem Produkt wünschen.