Die heutige Arbeitswelt ist durch ständige Veränderung und hohe Dynamik gekennzeichnet. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, sich flexibel an dieses hochkomplexe Umfeld anzupassen. Agile Arbeitsweisen ermöglichen eine erfolgreiche Anpassung von Unternehmen. Dabei ist das selbstorganisierte Arbeiten eine der Kernideen der Agilität.
Selbstorganisiertes Arbeiten kann als eine Art der Zusammenarbeit verstanden werden, die keiner Top-down-Planung und -Kontrolle folgt und nicht auf einer starren Hierarchie basiert. Selbstorganisierte Teams steuern sich aus sich selbst heraus. Sie treffen eigene Entscheidungen und tragen dafür die Verantwortung. Ein selbstorganisiertes Team ist idealerweise divers bezüglich der fachlichen und kulturellen Hintergründe sowie ihrer Erfahrungsbasis. Es arbeitet sehr eng mit den Kund*innen zusammen, um alle relevanten Kundenbedürfnisse zu erfassen und berücksichtigen. Vertrauen und Respekt sind für das Team wichtige Werte, sodass Fragen, Kritik und Anregungen gerne geäußert, konstruktiv aufgenommen und umgesetzt werden.
Diese Eigenschaften des selbstorganisierten Arbeitens stellen auch Herausforderungen für Unternehmen dar, vor allem in der Phase des Übergangs von den klassischen Arbeitsweisen hin zu mehr Selbstorganisation. Beispielsweise müssen selbstorganisierte Teams erst neue Entscheidungsprozesse etablieren. Gelingt das nicht, sinken die Effizienz und Motivation der Teammitglieder. Die Abwesenheit der formellen Hierarchien im Team birgt die Gefahr, dass sich informelle Hierarchien bilden, zum Beispiel in Bezug auf die Expertise oder Engagement der Teammitglieder. Diese neuen Hierarchien können die offene Kommunikations- und Feedbackkultur hemmen, die selbstorganisiertes Arbeiten charakterisiert, was wiederum zur inhaltlichen Verarmung des Teams führen kann. Außerdem können implizite kollektive Normen aus den unausgesprochenen Erwartungen der Teammitglieder entstehen, die bspw. Selbstausbeutung fördern.
Wenn diese Aspekte beachtet werden, dann kann die erfolgreiche Einführung des selbstorganisierten Arbeitens zu vielen Vorteilen führen. Zum Beispiel steigt die Effizienz und Produktivität der Teammitglieder durch die stärkere Verantwortungsübernahme und Selbstbestimmung. Die Selbstorganisation ist auch mit Steigerung des Engagements, der Motivation und Zufriedenheit im Team verbunden, da sie ihre Arbeit als sinnvoller, abwechslungsreicher und ganzheitlicher erleben. Die selbstorganisierten Teams sind flexibler und kreativer, da sie das breite Fähigkeitsspektrum ihrer Mitglieder vollständig nutzen und sich dabei schnell an Veränderungen in der Umgebung anpassen können.
Wenn man sich als Team oder als Unternehmen für die Einführung des selbstorganisierten Abreitens entscheidet, lassen sich vielfältige Beratungs- und Unterstützungsangebote finden. Beratungsunternehmen wie AllesRoger haben bspw. acht Prinzipien für eine gelingende Selbstorganisation formuliert, die einige wichtige praktische Hinweise zur Einführung dieser Arbeitsform in Unternehmen zusammenfassen. Wer möchte, kann sich mit den Themenbereichen Selbstorganisation und kollektive Führung auch über den Podcast von AllesRoger vertiefend beschäftigen.
14.03.22