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Inclusive Design ist ein Ansatz, der darauf abzielt, digitale Produkte, Dienstleistungen und Umgebungen so zu gestalten, dass sie von einer möglichst breiten Vielfalt von Menschen genutzt werden können, unabhängig von individuellen Fähigkeiten, Bedürfnissen oder Umständen. Dabei helfen sieben zentrale Prinzipien, welche in diesem Artikel vorgestellt werden.

Die Geburtsstunde des Inclusive Design liegt in den 1990er-Jahren in den USA, Japan und Europa. Technologie wurde weitergedacht und als mögliches Assistenztool für mehr Inklusion betrachtet. Angetrieben von dem Gedanken, dass nicht die Menschen wegen etwaiger Einschränkungen beeinträchtigt sind, sondern dass das Design von Technologien und die zugehörige Umgebung diese Limitation bestimmt. Um alle zu berücksichtigen und neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, kooperierten Nutzendenorganisationen, Regierungen und Designende miteinander. Inzwischen gibt es Entwürfe, die inklusive Konzepte zum Standard erklären [1] [2]. Zudem soll der European Accessibility Act (EAA) 2025 in Kraft treten, um sicherzustellen, dass Grundsätze der Diversität und Inklusion rechtlich bindend sind.

Worum geht es beim inklusiven Design überhaupt?

Die Bedürfnisse eines jeden Menschen sind unterschiedlich und sollten, für eine gute Nutzbarkeit von Produkten oder Dienstleistungen in den Mittelpunkt gestellt werden. Ein besonderes Augenmerk des Inclusive Designs liegt auf Bedürfnissen von Menschen mit dauerhaften, vorübergehenden, situativen oder sich verändernden Behinderungen [3].

Nach Swan und Kollegen [3] gibt es beim Inclusive Design sieben zentrale Prinzipen, welche dabei helfen eine inklusivere, digitale Umgebung zu schaffen [4]:

  1. „Vergleichbare Erfahrungen bieten“

Für jeden Menschen sollte die Schnittstelle zu einem Produkt oder einer Dienstleistung die gleiche Erfahrung bieten. Die Benutzbarkeit sollte für jeden Menschen bedürfnisgerecht gestaltet sein, ohne die Qualität, den Wert oder die Effizienz zu beeinträchtigen.
Beispielsweise Inhalte für jeden zugänglich machen: Leichte Sprache, Transkript, Audiobeschreibung, Gebärdensprache

  1. „Umstand beachten“

Die Situation, in der sich Menschen während der Interaktion eines Produkts oder einer Dienstleistung befinden, darf bei der Benutzbarkeit keine Rolle spielen.
Beispiel für eine Interaktion unterwegs: Farbkontraste für besseres visuelles Signal, Untertitel für unterstützendes Verständnis

  1. „Sei konsistent“

Produkte oder Dienstleistungen sollten in sich konsistent gestaltet sein. Für eine bessere oder intuitive Benutzbarkeit des Produkts sollte auf vertraute und bereits etablierte Muster zurückgegriffen werden.
Beispiel: konsistente Web- und Plattformdesigns, konsistente Seitenarchitektur

  1. „Kontrolle geben“

Jeder Mensch soll in der Lage sein, Einstellungen oder Änderungen vorzunehmen, um eine individuell bessere Benutzbarkeit zu erreichen.
Beispiel: Zoomen auf Websites, „Mehr laden“- Button statt unendliches Scrollen

  1. „Biete Wahlmöglichkeiten“

Um mithilfe eines Produkts oder einer Dienstleistung Aufgaben zu erfüllen, sollten verschiedene Optionen oder Wege bereitgestellt werden. Damit kann individuell entschieden werden, wie ein Aufgabenziel erreicht werden kann.
Beispielsweise das Löschen eines Elements: Wisch-Geste, Schaltfläche mit „Löschen“-Button

  1. „Priorisiere Inhalte“

Prägnante Kernaufgaben müssen sich deutlich abheben und verständlich sein. Es sollte eine deutliche Hierarchie bezüglich der wichtigsten Inhalte oder Funktionen geben.
Beispiel: Überschriften in größerer Schrift, Buttons

  1. „Inhalte mit Mehrwert“

Mithilfe von vielfältigen Funktionen können Nutzendenerlebnisse verbessert werden. Funktionserweiterungen in Form von Sprach-, Geolokalisierungs-, Kamera- und Vibrations-APIs innerhalb eines Produkts oder die Erweiterung auf zusätzlich angeschlossene Geräte, sollten geboten werden.
Beispiel: zweiter Bildschirm, Integration mit Plattform-APIs.

Das Einbeziehen von Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und die Bereitschaft von ihnen zu lernen sind wichtige Voraussetzungen für ein Design, dass keine Menschen ausschließt und sollte auch von Ihnen bedacht werden.

Quellen:

[1] Clarkson, J. & Coleman, R. (2010). Inclusive design. Journal of Engineering Design, 21(2-3), 127–129. https://doi.org/10.1080/09544821003693689

[2] 21TORR GmbH. (2024, 24. Juni). Inclusive Design und Barrierefreiheit. https://www.21torr.com/inclusive-design#inklusives-design-barrierefreiheit

[3] Microsoft Inclusive Design. (2024, 24. Juni). https://inclusive.microsoft.design/#InclusiveDesignInAction

[4] Inclusive Design Principles. (2024, 26. März). https://inclusivedesignprinciples.info


26.06.24

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